70. Weltcupsieg für Bobfahrer Friedrich

Dauersieger Francesco Friedrich musste die beiden Weltcupsiege in Park City unter der Kategorie Schwerstarbeit verbuchen.

Im kleinen Schlitten raste er von Platz drei zur Halbzeit noch zu seinem Premieren-Sieg auf der Olympia-Bahn von 2002, im Viererbob schnappte ihm die Lochner-Crew die Startbestzeiten weg und zwang den zweimaligen Doppel-Olympiasieger nach einem Trainingssturz fahrerisch zur Höchstleistung. Am Ende setzte sich der Perfektionist wieder durch und feierte seinen 70. Weltcupsieg – zum selbst gesetzten Ziel von 100 fehlten nun noch 30. Die Bestmarke des Biathleten Ole Einar Björndalen steht bei 95 Weltcup-Einzelsiegen (einer davon im Langlauf).

Fokus auf Lake Placid

«Wir haben endlich den Sieg hier», kommentierte Friedrich. «Wir haben mal gerechnet, jetzt fehlt nur noch ein Vierersieg in Lake Placid. Da haben wir in zwei Wochen eine Aufgabe, die wollen wir gut bewältigen. Da müssen wir am Start zulegen und uns fitter machen, als wir es aktuell sind», sagte der Sportler aus Pirna, nachdem er sich mit seiner Crew Thorsten Margis, Candy Bauer und Alexander Schüller mit 0,23 Sekunden Vorsprung vor Johannes Lochner durchgesetzt hatte. 

Der Berchtesgadener legte mit seinen Anschiebern Erec Bruckert, Georg Fleischhauer und Christian Rasp zwei Startbestzeiten hin. «Jetzt konnten wir mal schneller starten als Franz, keine Ahnung, wie viele Jahre das her ist. Das gibt mir die Zuversicht, dass wir in der Bahn mithalten können. Vielleicht reicht es dann auch wieder zu Gold», sagte Lochner. Dritter im großen Schlitten wurde Christoph Hafer mit Michael Salzer, Matthias Sommer und Tobias Schneider. «Ein fantastischer Abschluss hier», lobte Cheftrainer René Spies.

Zuvor hatte Friedrich die Lücke in seiner Titelsammlung mit dem Sieg im Zweierbob geschlossen, bei dem er mit Margis nach Platz drei zur Halbzeit noch auf Rang eins vor den Briten Brad Hall/Taylor Lawrence raste. Bei den Frauen gab es durch Kim Kalicki/Leonie Fiebig und Laura Nolte/Lena Neudecker einen Doppelerfolg im Zweierbob. Mit zwei Laufbestzeiten hatte die Wiesbadenerin am Ende 0,23 Sekunden Vorsprung auf Peking-Olympiasiegerin Nolte. Dritte wurde Kaillie Humphries aus den USA. Lisa Buckwitz, die Zweite im Monobob wurde, landete mit Neele Schuten und Startbestzeit auf Rang vier. «Ich habe zwei solide Läufe runtergebracht», sagte Kalicki. 

Von Frank Kastner, dpa