Die Menschenrechtsanwältin Sylvia Schenk hat das Auftreten der angeblichen Opposition gegen FIFA-Präsident Gianni Infantino kritisiert.
«Es ist albern zu meinen, einen Kandidaten nicht vorzuschlagen, sei Opposition», sagte die 70-Jährige der «Frankfurter Rundschau». Wer sich als Opposition definiere, stelle «erstens einen Gegenkandidaten oder eine Gegenkandidatin auf und entwickelt zweitens ein inhaltliches Konzept».
Bei der Fußball-WM hatten die europäischen Nationen, denen das Tragen der «One Love»-Kapitänsbinde verboten worden war, den Weltverband kritisiert. Auch der Deutsche Fußball-Bund. DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte erklärt, Infantino bei der Präsidentenwahl im März vorerst nicht unterstützen zu wollen. Gegen den Schweizer tritt aber niemand an, laut Neuendorf hätte das zu wenig Aussicht auf Erfolg gehabt.
Mit einem Gegenkandidaten hätte «drei Monate lang international Wahlkampf und damit inhaltlich Überzeugungsarbeit betrieben werden» können, sagte Schenk. Selbst wenn Infantino wiedergewählt würde, hätte man «für die nächste Wahl ein Zeichen gesetzt». Stattdessen habe «niemand ein Konzept» gehabt.