Ex-Nationalspieler Karl-Heinz Rummenigge will als Mitglied des DFB-Expertengremiums für einen Stimmungswandel in Deutschland sorgen.
«Die wichtigste Mannschaft des Landes ist nicht Bayern München, sondern die Nationalelf», sagte der ehemalige Vorstandschef des FC Bayern der Mediengruppe «Münchner Merkur/tz». «Ich kenne von meinen 95 Länderspielen das unbeschreibliche Gefühl, die Nationalhymne zu hören. Aber während bei der WM die argentinischen oder kroatischen Fans mit Stolz ihrer Mannschaft zujubeln, ist die Stimmung hierzulande auch dem Team gegenüber sehr gedämpft. Das gilt es wieder zu ändern.»
Rummenigge hofft dabei auf eine ähnliche Stimmung wie bei der Heim-WM 2006, als das deutsche Team für große Euphorie sorgte. «Das schaffen wir nur, wenn im Fußball an einem Strang gezogen wird. Wir brauchen niemanden, der sich als Retter aufspielt, sondern ein Team, das loyal und harmonisch zusammenarbeitet. Die Maßnahmen unseres Gremiums sollten nicht von Quantität, sondern von Qualität geprägt sein», sagte der frühere Bayern-Boss der «Bild».
Etwas mehr Demut und ein konzentrierter Fokus auf den Fußball seien dabei angebracht. «Beim DFB gab es zuletzt zu viele Nebenkriegsschauplätze. Dazu gehört auch, dass die Politik die politischen Probleme löst und dies nicht auf den Sport abgewälzt wird», sagte Rummenigge.
Die Expertengruppe unter der Leitung von DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) und DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke (63) bilden Karl-Heinz Rummenigge (67), Rudi Völler (62), Oliver Kahn (53), Matthias Sammer (55) und Oliver Mintzlaff (47). Das Gremium soll über die Zukunft der DFB-Auswahl nach dem frühen Ausscheiden bei der WM in Katar und die künftige Besetzung des Postens des ehemaligen Geschäftsführers Oliver Bierhoff beraten.
«2000 gehörte ich ja auch der Task Force mit Uli Hoeneß, Rudi Völler und Reiner Calmund an. Das war damals der Schulterschluss zwischen Bundesliga und DFB – und die Basis für viele erfolgreiche Turniere», ergänzte Rummenigge.