Zusätzliche Freunde machte sich Primus Gerwyn Price beim Siegerinterview nicht – obwohl er die auf der größten Darts-Bühne der Welt gerade durchaus gebrauchen könnte.
«Ich würde die WM-Trophäe liebend gerne auf dieser Bühne hochrecken – noch lieber aber, wenn das Publikum noch ein bisschen freundlicher zu mir wäre», sagte Price nach seinem 3:1-Sieg gegen den Engländer Luke Woodhouse in London.
Natürlich gab es auch dafür wieder Buhrufe. Die meisten Fans waren aber nach Price‘ Erfolg direkt nach Hause gegangen, der «Ally Pally» war erstaunlich leer. «Es ist nicht einmal mein Lieblingsaustragungsort – was die Atmosphäre angeht. Ich bevorzuge die Premier League. Dort sind nicht so viele Leute, die Stadien sind kleiner und die Zuschauer sind direkt an dir dran», hatte Price zuvor bei Sport1 über den WM-Austragungsort gesagt.
Price bevorzugt die Darts-Premier-League
Der 37-Jährige und der Alexandra Palace, das ist bislang keine Liebesbeziehung. Als der ehemalige Rugby-Profi vor zwei Jahren seinen bislang einzigen WM-Titel gewann, waren coronabedingt keine Zuschauer zugelassen. Dürfen die Fans rein, sind sie oft gegen den polarisierenden Price, der laut brüllt und für seine angeberischen Posen immer wieder ausgepfiffen wird – so war es auch diesmal.
Entsprechend schwer tat sich Price gegen den klaren Außenseiter Woodhouse. «Das war sehr hart. So nervös war ich in den vergangenen zwei Jahren nicht. Ich hätte 0:2 zurückliegen können. Es war ein hartes Spiel, ich musste irgendwie durchkommen», beschrieb Price, auf den nun ein Drittrunden-Duell mit dem niederländischen Ex-Champion Raymond van Barneveld warten könnte.
Für den Waliser Price geht es in London um seinen Nummer-eins-Status. Um der Primus zu bleiben, muss er den Titel wie 2021 gewinnen. «Ich verteidige großes Geld, das wollte ich nicht verlieren, sondern erst einmal Weihnachten genießen. Ich habe noch einiges mehr im Tank», versicherte Price. Bislang ist bei der WM noch keiner der großen Favoriten ausgeschieden.