Der Deutsche Olympische Sportbund setzt bei seinen beiden großen Zukunftsprojekten Spitzensportreform und Olympia-Bewerbung auf eine positive Wechselwirkung.
«Es ist kein Nebeneffekt, sondern der angestrebte Effekt», sagte der DOSB-Vorstandsvorsitzende Torsten Burmester der Deutschen Presse-Agentur. «Natürlich erwarten wir uns durch den Prozess einer möglichen Olympia-Bewerbung einen entscheidenden, nachhaltigen Effekt für die Sportentwicklung in Deutschland, aber auch für unsere Gesellschaft.»
Dass das funktionieren könne, zeigten die Erfahrungen vergangener Spiele wie in München 1972 oder London 2012: Diese hätten langfristige Auswirkungen nicht nur auf die Sportentwicklung des jeweiligen Landes. Im Zusammenhang mit Olympia in München sei das Bundesinstitut für Sportwissenschaften gegründet und der Goldene Plan für Sportstätten aufgelegt worden. Die Sporthilfe und die Glücksspirale sind entstanden. «Das hat sich positiv auf die Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland ausgewirkt», meinte Burmester.
Strategieprozesses 2023 für Olympia-Kandidatur
Mit dem Start eines Strategieprozesses 2023 soll die Basis für eine erneute Olympia- und Paralympics-Kandidatur geschaffen werden. Der DOSB-Vorstandschef ist überzeugt, dass trotz der zuletzt vergeblichen Versuche mit München für 2022 und Hamburg für 2024 ein Olympia-Zuschlag durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) gelingen kann. Zum ersten Mal wolle man mit der Bevölkerung eine Konzeption für Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland entwickeln.
Beim IOC habe zuletzt ein Paradigmenwechsel bei der Auswahl der Olympia-Gastgeber stattgefunden. «Dieser Aspekt des neuen IOC ist bei uns noch unterbelichtet», so Burmester. Die Olympia-Vergabe sei deutlich partizipativer und nachhaltiger geworden: «Bei aller Kritik: Das hat Thomas Bach durchgesetzt.»
Dass in demokratischen Staaten wie Frankreich, Italien, den USA und Australien die nächsten Spiele stattfinden, stimme zuversichtlich, dass «die neuen Mechanismen» auch greifen würden, sagte Burmester.