Die Weihnachtstage mit Freund und Alpin-Kollege Aleksander Aamodt Kilde haben Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin offenbar gutgetan. Die Technik-Spezialistin gewann das erste Rennen nach der besinnlichen Pause und baute ihre Führung im Gesamtweltcup weiter aus.
Im Riesenslalom von Semmering hatte Shiffrin 0,13 Sekunden Vorsprung auf die Slowakin Petra Vlhova. Dritte wurde Marta Bassino (+0,31) aus Italien. «Ich habe mich zum ersten Mal in dieser Saison richtig gut gefühlt, stark und dynamisch», sagte Shiffrin. Die Ausnahmeathletin feierte nach Erfolgen im Slalom und Super-G in Österreich bereits ihren vierten Saisonsieg.
Mit einem breiten Grinsen stieg die 27-Jährige auf das Podest und riss auf dem Zauberberg die Arme in die Luft. Shiffrin kommt mit ihrem 78. Weltcup-Titel dem Allzeit-Rekord von Speed-Legende Lindsey Vonn immer näher. Vier Siege fehlen der Amerikanerin noch, um in der ewigen Bestenliste mit ihrer Landsfrau gleichzuziehen. Geschlechterübergreifend führt der frühere schwedische Technikspezialist Ingemar Stenmark die Statistik mit 86 Siegen an.
Shiffrin könnte alle drei Semmering-Rennen gewinnen
Der Name Mikaela Shiffrin steht schon lange für Superlative. In Sotschi wurde die Frau aus Colorado mit 18 Jahren die jüngste Olympiasiegerin im Slalom. Ende 2018 war Shiffrin die erste Skifahrerin, die in allen sechs Weltcup-Disziplinen ein Rennen gewinnen konnte. 2019 stand die Ausnahmeathletin die vierte WM hintereinander im Torlauf ganz oben auf dem Podest. Doch 83 Weltcup-Siege wären wohl die bedeutendste Leistung ihrer beeindruckenden Karriere.
Schon am Mittwoch kann Shiffrin ihre Jagd fortsetzen. Dann steht in Semmering der nächste Riesenslalom an. Einen Tag später ist die Amerikanerin in ihrer Paradedisziplin Slalom ohnehin die große Favoritin. Das Alpin-Triple in Österreich scheint möglich. Wie 2016, als Shiffrin alle drei Rennen in Semmering gewinnen konnte.