Bundestrainer Horngacher sieht aktuelle Krise als Motivation

Ist die aktuelle Krise bei den deutschen Skispringern schon überwunden? Oder war der dritte Rang im Mannschaftswettbewerb im polnischen Zakopane nur ein kurzes Aufflackern?

Zumindest sorgt der Podestplatz beim DSV-Team für neue Hoffnungen, gerade im Hinblick auf die Weltmeisterschaft Ende Februar in Planica.

Die Tage nach dem Debakel bei der Vierschanzentournee wurden intensiv genutzt, um alles genau zu analysieren. Unruhe ließ Bundestrainer Stefan Horngacher dabei nicht aufkommen. Auch keine Rücktrittsgedanken waren beim Österreicher aufgekommen.

«Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Im Gegenteil, dass motiviert mich extrem und ich denke, man wächst mit seinen Aufgaben», sagte der 53-Jährige der ARD.

Er ist fest entschlossen, die Springer wieder auf Kurs zubringen und lässt sich auch nicht von Rückschlägen wie in den letzten ein, zwei Monaten umwerfen. Immerhin seien in den letzten drei Jahren extrem viele gute Sachen produziert worden. Er habe sich daher nicht die Frage gestellt, ober er noch der richtige Mann für den Job sei.

«Dafür mache ich den Job viel zu gerne. Ich weiß auch, wie kompliziert es manchmal im Skispringen ist, aber wie leicht es dann auch wieder gehen kann», sagte Horngacher. «Wir müssen einfach durch das Loch durchtauchen und schauen, dass wir wieder nach oben kommen», gibt er sich kämpferisch.

Hoffnung auf Einzel-Wettbewerb am Sonntag

Ein erster Schritt war der dritte Rang von Markus Eisenbichler, Philipp Raimond, Karl Geiger und Andreas Wellinger im Team-Wettkampf. Vor allem Eisenbichler und Geiger präsentierten sich schon wieder wie zu besten Zeiten.

Nun hoffen alle, auch im Einzel-Wettbewerb am Sonntag den Aufwärtstrend bestätigen zu können. «Wenn wir das Podest schaffen, wäre das extrem gut. Wenn wir zwei oder drei unter die Top Ten bekommen könnten, wäre das ein Traum», sagte Horngacher, der seine Springer auf einem guten Weg sieht.

Beim Jahreshöhepunkt im slowenischen Planica wollen sich die deutschen Skispringer in alter Stärke zeigen. «Deshalb müssen wir die Ruhe behalten, die wichtigsten Dinge, die wir analysiert haben, verfolgen und weiterhin bearbeiten. Dann sehe ich sehr große Chancen, dass wir in Planica ganz vorne mitspringen», sagte der Bundestrainer.