Djokovic ärgert sich über Fan und hofft auf «Gott»

Turnierfavorit Novak Djokovic hat bei den Australian Open in Melbourne trotz einiger Probleme auf dem Platz und Ärgers auf den Rängen die dritte Runde erreicht. Der Serbe setzte sich gegen den französischen Qualifikanten Enzo Couacaud mit 6:1, 6:7 (5:7), 6:2, 6:0 durch.

Sein Gegner leistete zwischenzeitlich überraschend viel Gegenwehr, er selbst bewegte sich mit einer Bandage um den lädierten linken Oberschenkel nicht sehr rund – doch noch mehr Probleme hatte Djokovic mit einem kleinen Teil der Fans in der Rod Laver Arena.

Besonders ein Zuschauer nervte den 35-Jährigen. «Der Junge ist komplett betrunken, vom ersten Punkt an wollte er mich provozieren. Er ist nicht hier, um Tennis zu schauen. Er will nur in meinen Kopf kommen», beschwerte sich der 21-malige Grand-Slam-Turniergewinner im vierten Satz beim Stand von 2:0 beim Schiedsrichter. Djokovic forderte, dass sich Ordner um die Störenfriede kümmern sollten. Wenig später wurde die kleine Gruppe rot-weiß gekleideter Männer mit Bommelmützen auf dem Kopf aus der Halle geführt. 

«Heute ist viel passiert», sagte Djokovic hinterher im Sieger-Interview am Platz, bei dem er eine Liebesbekundung vernahm und dann antwortete: «Ich liebe dich auch!» In der dritten Runde trifft der seit 2018 bei den Australian Open ungeschlagene Ausnahmekönner auf den Bulgaren Grigor Dimitrow, den er seinen «Balkan-Bruder» nannte. 

Doch die Muskelprobleme, mit denen er sich seit zwei Wochen plagt, bereiten ihm Sorgen. «Um ehrlich zu sein: Es ist überhaupt nicht gut», antwortete Djokovic im Eurosport-Interview auf die Frage, wie es seinem Oberschenkel gehe: «Ich schaue von Tag zu Tag. Beim letzten Match hat es sich besser angefühlt als heute. Es liegt an Gott, mir zu helfen.»

Bei seinem Auftaktmatch zwei Tage zuvor war Djokovic noch von nahezu allen Fans herzlich empfangen und frenetisch bejubelt worden. «Wenn ich einen Platz und eine Zeit aussuchen müsste, dann wäre es die Night Session hier in der Rod Laver Arena», hatte Djokovic hinterher gesagt. Vor einem Jahr war der Tennisstar wegen eines für ungültig erklärten Visums aus Australien ausgewiesen worden.