Verbandschef über DHB-Team: Sympathisch und nahbar

DHB-Boss Andreas Michelmann hat den deutschen Handballern vor dem richtungsweisenden Hauptrundenspiel gegen die Niederlande ein glänzendes WM-Zeugnis ausgestellt.

«Das ist bisher ein erfrischender Auftritt, der richtig Spaß macht, nicht nur von den Ergebnissen her. Unsere Nationalmannschaft präsentiert sich auch außerhalb sympathisch, nahbar, als Einheit», sagte Michelmann in einem Interview des «RedaktionsNetzwerkes Deutschland».

Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason kann mit einem Sieg gegen die Niederlande am Abend (20.30 Uhr/ZDF) in Kattowitz vorzeitig den Einzug ins Viertelfinale perfekt machen. Nach Ansicht von Michelmann könnte sich ein solcher Erfolg auch positiv auf die Europameisterschaft im kommenden Jahr auswirken. 

«Mit Blick auf die Heim-EM 2024 ist die WM von besonderer Bedeutung. Denn dann wollen wir zeigen, wozu unser Handball in der Lage ist – mit vollen Arenen und sportlichem Erfolg, um maximal Werbung für unseren Sport zu betreiben», betonte der 63 Jahre alte Präsident des Deutschen Handballbundes. 

Die bisherigen WM-Auftritte hätten das Interesse am Handball in der Heimat bereits deutlich gesteigert. «Für unser Weltrekordspiel zur Eröffnung im Düsseldorfer Fußballstadion, bei dem wir 50 000 Zuschauer erwarten, sind schon mehr als 20 000 Karten verkauft. Auch für die Standorte München, Mannheim, Köln, Berlin und Hamburg sind wir guter Dinge», sagte Michelmann. 

Ein gutes Abschneiden bei der WM-Endrunde in Polen und Schweden könne darüber hinaus auch mittelfristig für positive Effekte sorgen. «Wir sind eine Sportart, die vom sportlichen Erfolg lebt. Es geht nicht um Erlebnisse, sondern um Ergebnisse», sagte Michelmann in einem Interview der «Kieler Nachrichten». «Unsere beste Werbung ist immer sportlicher Erfolg der Nationalmannschaft.»

Um auch in Zukunft bei den Männern international konkurrenzfähig zu sein, gehe es «jetzt darum, die Top-Top-Talente für die 30er-Jahre zu entwickeln», forderte Michelmann und ergänzte: «In den vergangenen Jahren haben wir schon festgestellt, dass wir sehr gut darin waren, gute Spieler zu entwickeln, aber nicht sehr gut darin waren, sehr gute Spieler zu entwickeln.»