Prokop: Lobinger war unbequem, genoss aber Respekt

Der langjährige deutsche Leichtathletik-Verbandspräsident Clemens Prokop hat den verstorbenen früheren Stabhochspringer Tim Lobinger  als «Sonnyboy des Sports» gewürdigt.

Lobinger habe als Athletensprecher und Kapitän der Nationalmannschaft «eine große Empathie für die Interessen anderer gezeigt. Aber wir hatten selbst bei schwierigen Verhandlungen unseren Spaß», sagte Prokop der Deutschen Presse-Agentur. «Er war unbequem, genoss aber bei allen sehr, sehr hohen Respekt.»

Lobinger war im Alter von 50 Jahren gestorben, wie seine Familie am Donnerstagabend bestätigte. Der einstige Ausnahme-Athlet hatte jahrelang gegen den Krebs gekämpft. Laut eigener Aussage aus dem vergangenen Herbst wusste er, dass er bald sterben würde. Lobinger startete unter anderem für den ASV Köln, Bayer Leverkusen und die LG Stadtwerke München.

«Er war alles andere als der glatt geschliffene Athlet», sagte Prokop über den meinungsstarken Sportler, dem eine Medaille bei Olympia verwehrt blieb. Lobinger war 1997 der erste deutsche Stabhochspringer, der im Freien die Sechs-Meter-Marke überwand. 2003 wurde er Hallen-Weltmeister. Der vielfache deutsche Meister hinterlässt drei Kinder, sein älterer Sohn Lex-Tyger ist Fußballprofi beim 1. FC Kaiserslautern. Ende vergangenen Jahres war Lobinger erstmals Opa geworden.