Der ehemalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat sich gegen eine Teilnahme russischer und belarussischer Sportler an den Olympischen Spielen 2024 in Paris ausgesprochen.
«Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Olympische Spiele ausrichtet, die den Frieden symbolisieren sollen, und Russland daran teilnehmen lässt», sagte Gabriel (63) in einem Interview der «Braunschweiger Zeitung». «Die ukrainischen Sportler könnten ja nicht mal sicher sein, dass ihre russischen Wettbewerber nicht einige Wochen zuvor noch versucht haben, sie umzubringen oder ihre Städte zu bombardieren.»
Auch eine Teilnahme unter neutraler Flagge sieht der ehemalige Spitzenpolitiker der SPD kritisch. «Es bleiben aber russische Athleten, deren Heimatland einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führt. Wenn wir dann nicht „Nein“ sagen, wann dann?», sagte Gabriel, der sich eine gemeinsame Linie der europäischen Sportverbände wünscht. Einen Olympia-Boykott würde Gabriel aber für einen Fehler halten.