Aufarbeitung der Causa Fuhr verzögert sich weiter

Die von DHB-Präsident Andreas Michelmann bis spätestens Ende Februar avisierte Neubesetzung der Kommission zur Aufarbeitung und Prävention von Gewalt verzögert sich weiter. Das bestätigte der Deutsche Handballbund auf dpa-Anfrage.

Michelmann hatte während der Weltmeisterschaft im Januar in einem Interview der «Frankfurter Allgemeine Zeitung» verkündet: «Wir wollen unmittelbar nach der WM, möglichst noch im Februar, mit einer neuen Kommission starten. Es wird auf fünf Personen hinauslaufen, wobei wahrscheinlich nicht alle Posten neu besetzt werden.»

Die Neubesetzung des nach den schweren Vorwürfen gegen den ehemaligen Bundesliga- und Verbandstrainer André Fuhr vom DHB ins Leben gerufenen Gremiums war nötig geworden, nachdem sich eine zunächst gebildete fünfköpfige Kommission kurz vor Weihnachten wegen unüberbrückbarer persönlicher Differenzen der Mitglieder wieder aufgelöst hatte.

Schwere Vorwürfe gegen Fuhr

Im vergangenen Herbst hatten die Nationalspielerin Mia Zschocke und Amelie Berger schwere Vorwürfe gegen Fuhr erhoben und damit für großen Wirbel gesorgt. In der Folge meldeten sich weitere Spielerinnen, die nach eigenen Angaben psychisch unter den Trainingsmethoden des ehemaligen Coaches gelitten hatten. Sowohl der Bundesligist Borussia Dortmund als auch der DHB hatten daraufhin die Zusammenarbeit mit Fuhr, von dem es bisher keine öffentliche Stellungnahme gibt, beendet.

Während der Verband weiter an der Zusammensetzung einer Kommission arbeitet, ist die Causa Fuhr in der Nationalmannschaft kein Thema mehr. «Das ist für uns abgeschlossen. Von unserer Seite gibt es dazu nichts mehr zu sagen. Wir sind hier, um positive Meldungen zu produzieren», sagte Bundestrainer Markus Gaugisch am Rande eines Lehrgangs der DHB-Auswahl in Ludwigsburg.