Deutsche Fünfkämpfer sicher: Diesmal kein Reit-Drama

Deutschlands Moderne Fünfkämpfer erwarten in der kritisch beäugten Auslaufdisziplin Reiten bei den Europaspielen in Krakau kein erneutes Drama wie bei Olympia.

«Einige Pferde sind bekannt von Wettkämpfen in Polen, der Gesamteindruck ist gut. Unser Reittrainer ist vor Ort und macht die letzte Feinabstimmung mit den Sportlerinnen und Sportlern», sagte Bundestrainerin Kim Raisner der Deutschen Presse-Agentur.

Die EM in Krakau ist eine der letzten Großveranstaltungen mit Reiten, das nach den Olympischen Spielen in Paris aus dem Programm genommen und durch einen Hindernisparcour als fünfte Disziplin ersetzt wird. Diese Entwicklung hatte Annika Zillekens unfreiwillig mit angeschoben. 

Vorfall bei Tokio-Spielen

Bei den Sommerspielen in Tokio hatte die 33-Jährige noch unter ihrem Mädchennamen Schleu erfolglos versucht, das ihr zugeloste Pferd durch Einsatz von Gerte und Sporen zum Springen zu bewegen. Das löste den Vorwurf der Tierquälerei aus.

«Ein genaues Hinsehen, wie man den Schutz des zweiten Partners im Reitsport, dem Pferd, besser gewährleisten kann, ist zu erwarten», sagte der deutsche Chef de Mission Olaf Tabor vor den Fünfkampf-Wettbewerben in Krakau. «Ich meine, Annika Zillekens hat selber gesagt, dass das Ereignis von 2021 ein Stück weit mit ihr verbunden bleiben wird», sagte Tabor. «Ich wünsche ihr aber sehr, dass diese Geschichte nicht medial überhöht wird und den Wert ihrer sportlichen Gesamtleistung nicht auf Dauer überlagert.» 

Annika Zillekens ist auch Teil des achtköpfigen deutschen Fünfkampf-Teams in Krakau. «Wirklich zufrieden sind wir eigentlich bei einer Einzelmedaille. Hier geht es wirklich schon um Olympia», sagte Bundestrainerin Raisner. Bei Männern und Frauen gibt es für die Top Acht jeweils Quotenplätze für Olympia 2024 in Paris.