Mihambo will «Kopf nicht in den Sand stecken»

Bei Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo sollen nach dem vorzeitigen Wettkampf-Ende bei den deutschen Meisterschaften weitere Untersuchungen Klarheit über die Schwere der Oberschenkelverletzung geben.

«Wir müssen schauen, was es genau ist. Wenn ich Glück habe, ist es nichts, wenn ich Pech habe, ist es eine Zerrung oder ein Muskelfaserriss», sagte Deutschlands Leichtathletik-Star. «Wir müssen den Mittwoch nochmal abwarten.» Dann ist ein MRT geplant. «Es ist noch viel Zeit und es ist auch keine super-schlimme Verletzung», sagte Mihambo mit Blick auf die WM in Budapest vom 19. Juli bis 27. August.

Mit zwei überzeugenden Sprüngen auf 6,93 Meter hinterließ die 29-Jährige von der LG Kurpfalz beim Kräftemessen mit der deutschen Konkurrenz einen starken Eindruck und sicherte sich ihren siebten deutschen Meistertitel. Doch der Abbruch ihres Weitsprung-Wettkampfs am Sonntagabend rief Sorgen hervor. «Ich hoffe, dass es nur eine leichte Zerrung ist», sagte Trainer Ulli Knapp.

Kein Riss

Wie der Deutsche Leichtathletik-Verband nach einer ersten Ultraschall-Untersuchung mitteilte, erlitt Mihambo eine Verhärtung im lädierten Oberschenkel, aber keinen Riss. Man werde die Verletzung in den kommenden Tagen weiter beobachten, teilte der leitende Verbandsarzt Andrew Lichtenthal mit. 

Für Deutschlands Leichtathletik-Star ist die WM-Saison alles andere als leicht. Erst setzte sie ein Infekt außer Gefecht, nun stoppt sie der Oberschenkel. Probleme hatte sie bereits nach dem Meeting der Diamond League vor einer guten Woche in Stockholm gehabt, als sie bei Dauerregen und nur 15 Grad Zweite wurde. 

«Ich kann jetzt auch nicht den Kopf in den Sand stecken, davon heilt der Oberschenkel auch nicht schneller», sagte Mihambo. «Meine Hoffnung ist einfach, dass es nicht so schlimm ist.» Die Weltmeisterin von 2019 und 2022 peilt in Budapest den WM-Hattrick an. 

Zusammen mit Speerwerfer Julian Weber ist Mihambo derzeit die größte DLV-Medaillenhoffnung auf dem Weg zum Saisonhöhepunkt. Nach einmal Gold durch Mihambo und Bronze durch die aktuell geschwächte Sprint-Staffel um Frontfrau Gina Lückenkemper bei der insgesamt enttäuschenden WM im Vorjahr, erhofft sich der DLV in Ungarns Hauptstadt ein besseres Abschneiden.