Bedingungen festgelegt: Russen und Belarussen vor Rückkehr

Die Rückkehr von Sportlern aus Russland und Belarus auf die internationale Turn-Bühne steht bevor.

Vom 1. Januar 2024 an sollen Sportler aus beiden Ländern trotz des Angriffskrieges auf die Ukraine unter strengen, aber noch nicht näher definierten Voraussetzungen wieder starten dürfen. Das entschied das Exekutivkomitee des Welt-Turnverbandes (FIG) auf seiner Sitzung in Lausanne.

«Durch die Zulassung russischer und belarussischer Turner als unabhängige neutrale Athleten zur Teilnahme an Wettkämpfen stellt die Fig sicher, dass die Rechte aller Athleten respektiert werden, und sendet eine Botschaft an die Welt, dass das Turnen nach Frieden strebt», sagte Weltverbandspräsident Morinari Watanabe (Japan). 

Eine Grundvoraussetzung für die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen ist, dass die Sportler aus Russland und Belarus bei der Fig einen Antrag auf den Status «individueller neutraler Athlet» stellen. Die Sportler und auch deren Betreuer dürfen keine «Beteiligung oder Verbindung mit der Russischen Föderation oder der Republik Belarus, ihren jeweiligen Nationalverbänden oder Nationalen Olympischen Komitees» haben und müssen sich Ad-hoc-Regeln unterwerfen. Letztere würden in den kommenden Wochen vom Exekutivkomitee fertiggestellt und veröffentlicht.

Bann bleibt für 2023 bestehen

Sportler aus Russland und Belarus dürfen bei Erfüllung der Vorgaben auch an Qualifikationswettkämpfen für die Olympischen Spiele 2024 in Paris teilnehmen. Ob sie dann dort starten dürften, liege in der Verantwortung des Internationalen Olympischen Komitees, erklärte die Fig. 

Durch die Entscheidung bleibt der seit Anfang März 2022 bestehende Bann für Russen und Belarussen für dieses Jahr bestehen. Eine Teilnahme an den bevorstehenden Weltmeisterschaften in der Rhythmischen Sportgymnastik in Valencia (23. bis 27. August) und im Gerätturnen in Antwerpen (30. September bis 8. Oktober) ist damit ausgeschlossen. Bei beiden Titelkämpfen werden zahlreiche Olympia-Startplätze vergeben.

In Bezug auf die Doping-Problematik legte die Fig fest, mit der International Testing Agency (ITA) spezifische Verfahren umsetzen zu wollen. Details wurden nicht genannt. Der deutsche Verbandspräsident Alfons Hölzl hatte zuletzt erklärt, dass er wegen der Suspendierung der russischen Anti-Doping-Agentur (Rusada) nicht erkennen könne, «dass wir es hier mit einem System zu tun haben, das Doping-Bekämpfung gewährleistet».