Lemke: «Man braucht Milliarden, um die Bayern zu gefährden»

Die Vormachtstellung des FC Bayern im deutschen Fußball ist nach Meinung des ehemaligen Bremer Managers Willi Lemke für weitere Jahre nicht gefährdet.

«Ich kann es mir auf meine restliche Lebenszeit nicht vorstellen», antwortete der 76 Jahre alte ehemalige Politiker und Sportfunktionär in einem Interview der «Funke Medien» auf die Frage, ob der Meister der vergangenen elf Jahre irgendwann gestürzt wird. 

Für einen solchen Wechsel der Kräfteverhältnisse seien hohe Investitionen nötig: «Man braucht mehrere Milliarden, um Bayern zu gefährden. Das ist ja logisch, wenn die jedes Jahr 800 Millionen einnehmen. So etwas könnte sich vielleicht ein Unternehmen aus Saudi-Arabien leisten, doch da muss man wissen, was man sich einkauft. Ich hätte meine Bedenken.»

Laut Lemke wächst die Kluft zwischen den Münchnern und den nationalen Konkurrenten weiter an: «Ich kritisiere den FC Bayern seit 30 Jahren, weil sie so unendlich viele Vorteile genießen, die Schere geht immer weiter auseinander. Selbst die Chancen eines Großclubs wie Borussia Dortmund sind nicht sehr groß, die Münchner zu ärgern.» 

Der einstige Werder-Manager, der gemeinsam mit Trainer Otto Rehhagel die erfolgreiche 1980er- und 1990er-Jahren der Bremer mit einem Europapokal-Sieg und zwei deutschen Meisterschaften prägte, regte unter anderem einen anderen Umgang mit den TV-Geldern zur Stärkung der Verfolger an. «Dass zumindest die Dinge, die gemeinsam erwirtschaftet werden wie die TV-Gelder, fair verteilt werden. Stattdessen bekommt der FC Bayern das meiste», sagte Lemke.