Australiens Kerr: Dritter WM-Platz wäre Vermächtnis

Australiens Star-Fußballerin Sam Kerr hat für die Heim-Weltmeisterschaft nach zwei Ziele: Die Bronzemedaille gewinnen und das für sie einer «Achterbahnfahrt» gleichende Turnier mit einem Sieg im Spiel um Platz drei an diesem Samstag (10.00 Uhr/Sportschau.de) gegen Schweden als Krönung beenden.

«Dritter bei einer Frauen-WM zu werden ist etwas, wovon du als Kind nur träumen kannst», sagte die Kapitänin der Matildas im Spielort Brisbane. «Ein dritter Platz wäre eine tolle Sache für uns und für dieses Land. Für uns ist es eine zusätzliche Motivation, mit einem Höhepunkt abzuschließen und ein tolles Vermächtnis zu hinterlassen», fügte die 29-Jährige an.

Für die Stürmerin vom englischen Club FC Chelsea hatte die WM in Australien und Neuseeland Höhe- und Tiefpunkte. Wegen einer Muskelverletzung in der Wade war sie die gesamte Vorrunde ausgefallen und stand erst beim 2:0-Achtelfinalerfolg gegen Dänemark für einen Kurzeinsatz erstmals auf dem Platz. «Es war ein bisschen wie eine Achterbahnfahrt für mich», gab sie zu.

Gustavsson will eine «leidenschaftliche Auseinandersetzung»

Nie zuvor habe sie eine Muskelverletzung gehabt und wusste daher nicht, wie lange es dauern würde, wieder fit zu werden. «Irgendwann während des Turniers habe ich gedacht, dass ich vielleicht nie bei dieser Weltmeisterschaft spielen werde, aber ich hatte das Glück, zurückzukommen. Jetzt ist es das Tüpfelchen auf dem i, dass ich auf dem Platz stehen und den Mädchen helfen kann», sagte die australische Rekord-Torschützin, die bei der 1:3-Halbfinalniederlage gegen England mit einem Traumtor das zwischenzeitliche 1:1 erzielt hatte.

Trainer Tony Gustavsson lobte Kerr für ihr Durchhaltevermögen und ihren Teamgeist während der Verletzungsphase. Was sie getan habe, sage alles über Sam als Person und als Führungsperson in der Mannschaft, sagte der Schwede. «Allein die Energie, die sie aufbrachte, der Glaube, den sie vermittelte, die Unterstützung, die sie gab, als sie den schwierigsten Moment ihrer Karriere durchlebte», erklärte Gustavsson.

Der Schwede tritt zum fünften Mal in einem Spiel gegen sein Heimatland an, konnte aber mit dem 4:0 im vorigen November erst einen Sieg mit den Matildas feiern. «Es ist etwas Besonderes, muss ich sagen, das ist es wirklich, denn ich habe viele gute Freunde in dieser Mannschaft, sowohl Spielerinnen als auch Trainer», sagte der 50-Jährige und versprach für das kleine Finale eine leidenschaftliche Auseinandersetzung: «Wenn das Spiel beginnt, geht es um 90 Minuten Fußball, und ich weiß, dass jeder Einzelne von uns, ob Schweden oder wir, alles tun wird, um zu gewinnen.»