100-Meter-Weltmeister Noah Lyles möchte die Leichtathletik-WM in Budapest als Dreifach-Champion verlassen. Das hat der 26-jährige Amerikaner nach seinem Triumph über die Sprint-Königsstrecke angekündigt.
«Wenn die Leute auf das Jahr zurückblicken, werden sie sagen: Das war das Jahr, in dem Noah die 200, die 100 und die Staffel gewonnen hat», sagte Lyles und fügte an: «Und sie werden sagen: Das ist der Start einer Dynastie.»
Ob Lyles zumindest von den Erfolgen her in die großen Fußstapfen des Jamaikaners Usain Bolt treten kann, muss er in Ungarn noch beweisen. Über 200 Meter gilt der Titelverteidiger allerdings im Gegensatz zu den 100 Metern als Favorit. Auf der kurzen Distanz, auf der ihm einstige Trainer nicht viel zugetraut hatten, gewann er in 9,83 Sekunden und schrie danach in die Kameras: «Sie haben gesagt, dass das nicht geht. Sie haben gesagt, ich bin nicht derjenige. Aber Gott sei Dank bin ich es.» Von den selbst angekündigten 9,65 Sekunden war er allerdings noch weit weg.
Der Trainingsgefährte von Gina Lückenkemper erklärte, er habe schon lange gewusst, dass er den 100 Metern noch viel von dem zu geben habe, das er bisher vor allem den 200 Metern gegeben habe. Der Triumph auf der kurzen Stecke sei der härteste Teil seiner Mission gewesen, nun werde er Spaß mit der Disziplin haben, die er liebe. Er habe über den Doppelsieg auf den Einzelstrecken gesprochen, «weil ihn niemand mehr verdient als ich».
Die Entscheidung über 200 Meter fällt am Freitagabend. Im erst 19-jährigen Erriyon Knighton kommt ein potenzieller Herausforderer aus dem eigenen US-Team.