Wer besiegt die US-Basketballer bei der WM? Das Team von Cheftrainer Steve Kerr ist trotz eines personellen Umbaus klarer Favorit. Doch das Feld der Anwärter ist groß, Bundestrainer Gordon Herbert sieht bis zu zehn Medaillenkandidaten.
Der Olympiasieger
Die WM hat im Basketball längst nicht den Stellenwert wie in anderen Sportarten. Für das US-Nationalteam zählt hauptsächlich die olympische Goldmedaille, die seit 1992 in sieben von acht Fällen gewonnen wurde. Bei der WM hingegen hieß der Sieger seit 1998 je zweimal Jugoslawien, Spanien und USA.
Stars wie Stephen Curry oder Kevin Durant sind diesmal nicht dabei, dafür eine junge, talentierte Truppe, die mit Augenmaß zusammengestellt wurde. Großer Bonus für den Favoriten: Sie befinden sich in der deutlich leichteren Turnierhälfte und können auf viele Widersacher frühestens im Halbfinale treffen.
Der Welt- und Europameister
So zum Beispiel auf den härtesten Konkurrenten Spanien, das bis zu einem möglichen Showdown wesentlich härtere Hürden zu meistern hat. Schon in der Zwischenrunde warten in Frankreich und Kanada zwei ganz starke Rivalen. Der frühere WM-Held Ricky Rubio ist nicht dabei, doch die Spanier waren selten von Einzelspielern abhängig. Auch den Abschied der Gasol-Brüder Marc und Pau, denn sie haben ein neues Duo gefunden. Bestätigen die beiden Hernangomez-Brüder Willy und Juancho die EM-Form aus dem Vorjahr, ist viel möglich.
Europas Herausforderer
Frankreich dürfte auch ohne Supertalent Victor Wembanyama reif für eine Medaille sein. Viel wird für die Equipe um Center Rudy Gobert und Flügel Evan Fournier vom ersten Gruppenspiel gegen Kanada abhängen. Slowenien setzt alle Hoffnungen auf NBA-Star Luka Doncic, der als bester Einzelspieler der WM gilt.
Deutschlands starkes und eingespieltes Kollektiv wird von Aufbauspieler Dennis Schröder angeführt und hat eine starke Vorbereitung hinter sich. Ob Griechenland und Serbien die schwerwiegenden Ausfälle von Giannis Antetokounmpo und Nikola Jokic vollwertig ersetzen können, darf bezweifelt werden.
Teams mit NBA-Erfahrung
Australien hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht. Olympia-Bronze in Tokio, WM-Platz vier 2019 in China: Das Team um Spielmacher Patty Mills kann dank einigen Spielern aus der NBA in der absoluten Weltelite mithalten. Das gilt in diesem Jahr auch für die Kanadier, die von Starspieler Shai Gilgeous-Alexander angeführt werden.
Das Heimatland des deutschen Bundestrainers Herbert dürfte auch ohne Denver-Profi Jamal Murray eine Rolle im Medaillenkampf spielen. Jedoch schaffen es aus dem Trio Frankreich, Spanien und Kanada nur maximal zwei Teams ins Viertelfinale. Dort wiederum warten Duelle mit Slowenien, Australien oder Deutschland.