Auch Geher Christopher Linke hat nicht für die erste deutsche Medaille bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest sorgen können.
Der 34 Jahre alte Potsdamer wurde über 35 Kilometer Fünfter, nachdem er über 20 Kilometer bereits Fünfter war. Auch diesmal schaffte Linke in 2:25:35 Stunden einen deutschen Rekord und wirkte insgesamt zufrieden mit seiner Leistung.
«Es war ein ganz schöner Kampf heute. Die letzten sechs, sieben Kilometer habe ich mich so gequält wie lange nicht, wenn nicht, wie noch nie», sagte Linke anschließend angesichts der schweren äußeren Bedingungen mit großer Wärme schon am Vormittag und extrem hoher Luftfeuchtigkeit. «Ich habe sehr viel riskiert. Hinten raus war einfach ein bisschen die Kraft weg», sagte Linke.
Junghannß starker Fünfter
Den Titel sicherte sich 20-Kilometer-Weltmeister Álvaro Martín aus Spanien (2:24:30) vor Brian Daniel Pintado aus Ecuador, der nur vier Sekunden später im Ziel war, und dem letztjährigen WM-Zweiten Masatora Kawano aus Japan. Karl Junghannß kam auf Platz neun, Carl Dohmann lag frühzeitig weit zurück und gab das Rennen auf.
Im parallel ausgetragenen Rennen der Frauen fiel Bianca Maria Dittrich (3:03:05) bereits frühzeitig weit zurück und kam auf Rang 29. Den Titel holte sich wie schon über 20 Kilometer Maria Pérez (2:38:40), damit gewann das spanische Geher-Team alle vier WM-Titel. Kimberly García León aus Peru wurde Zweite vor Antigoni Ntrismpioti aus Griechenland.
Der deutsche Team-Co-Kapitän Linke hatte auf seine zweite internationale Medaille nach EM-Silber über 35 Kilometer vor einem Jahr in München gehofft. Zuletzt gab es vor 20 Jahren durch Bronze für Andreas Erm über die nicht mehr ausgetragenen 50 Kilometer eine deutsche WM-Medaille im Gehen. Linkes Trainer Ronald Weigel war 1983 sogar erster Weltmeister über diese Distanz.
Linke hielt sich von Beginn an in der Spitzengruppe auf, Junghannß schloss sich den Führenden an. Der Franzose Aurélien Quinion lag zwischenzeitlich eine halbe Minute vor den Verfolgern, wurde aber wieder eingeholt. Sechs Kilometer vor Schluss zog Martín das Tempo an, Linke konnte nicht mehr mithalten und lag im Ziel 65 Sekunden zurück. «Es war ein gnadenloses Ausscheidungsrennen», kommentierte er die entscheidende Phase.