Speerwurf-Europameister Weber will «Medaille mitnehmen»

Speerwurf-Europameister Julian Weber fiebert seinem WM-Start seit Tagen entgegen. «Ich bin optimistisch und entspannt. Ich freue mich auf den Wettkampf», sagte der 28-Jährige am Tag vor seinem Qualifikations-Wettkampf (10.10 Uhr/ZDF/Eurosport). «Wir Speerwerfer mussten ja länger warten – jetzt geht es endlich los.»

Bei der WM im Vorjahr im amerikanischen Eugene belegte der Mainzer den vierten Platz, den er wiederholt in seiner Karriere akzeptieren musste. Wenige Wochen später startete er bei den Heim-Europameisterschaften München durch und krönte sich zum Europameister. «Nach so einem Erfolg geht man selbstbewusster in den Wettkampf», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Weber hofft auf Medaille

Seine persönliche Bestweite liegt bei 89,54 Metern, mit 88,72 Metern in dieser Saison belegt er weltweit Rang zwei. Nur der Olympia-Zweite Jakub Vadlejch aus Tschechien warf den Speer mit 89,51 Metern weiter. «Ich möchte die Quali mit einem Wurf entspannt überstehen», sagte Weber, «dann alles im Finale geben – und am liebsten eine Medaille mitnehmen.» Mit 83 Metern in der Qualifikation wäre er sicher im Finale.

Weber hatte vor einem Monat mit 83,86 Metern locker und ungefährdet das Meeting in Leverkusen gewonnen. Danach habe er «leichte, schnelle Sachen trainiert», sagte der deutsche Meister. «Ich habe nicht mehr viel geworfen oder schwer gehoben, sondern vor allem Wert auf regeneratives Training gelegt.»

Wird er die 90-Meter-Marke knacken?

Ex-Weltmeister Johannes Vetter und Thomas Röhler, Olympiasieger von 2016 im Speerwurf, sind bei der WM wie im Vorjahr nicht dabei. Vetter, der Schulterprobleme hat, verpasste beim Weber-Sieg in Leverkusen die WM-Norm. Röhler fällt es nach langer Verletzungspause schwer, sich in einstige Leistungsbereiche vorzutasten. 

So ruhen die Hoffnungen auf Weber, der neben einer WM-Medaille auch ein weiteres Ziel verfolgt: Möglichst bald würde er gerne die magische 90-Meter-Marke knacken.