Weitere WM-Rückschläge für deutsche Ruderer

Eine gekenterte Crew hat der deutschen Ruder-Flotte bei der WM in Belgrad weiteren Frust beschert. Das Missgeschick im leichten Männer-Doppelzweier sorgte am fünften Tag der Titelkämpfe für unliebsame Aufregung.

Nach einem technischen Fehler im Halbfinale stürzten Paul Leerkamp und Jonathan Rommelmann auf halber Strecke ins Wasser und brachten sich damit um den Einzug in den Endlauf. Nach der Rückkehr ins Boot erreichte das Duo erst über drei Minuten nach dem Sieger aus der Schweiz das Ziel, wahrte aber damit zumindest die Chance auf ein Ticket für Paris 2024.

«Erst war es Schock, dann Enttäuschung. Aber es war heute wellig – da reicht ein Fehler», kommentierte der Olympiazweite Rommelmann. Nur ein Sieg im B-Finale erspart der Crew eine knifflige olympische Nachqualifikation im kommenden Jahr. «Wir haben nun einen Tag, um das abzuschütteln und noch mal voll anzugreifen. Es ist noch alles drin», befand Rommelmann.

Nicht nur der leichte Männer-Doppelzweier blieb hinter den Erwartungen zurück. So verpasste auch der Frauen-Doppelvierer als Halbfinal-Fünfter den Endlauf. Der Vierer ohne Steuerfrau kam nicht über den letzten Rang hinaus.

Für einen Lichtblick sorgte der Männer-Doppelvierer, der sich dank eines starken Schlussspurts auf Rang drei vorkämpfte und damit als erstes deutsches Boot die Olympia-Qualifikation perfekt machte. Schlagmann Moritz Wolf war sichtlich erleichtert: «Zwischenzeitlich haben wir gezweifelt, aber darauf vertraut, dass es im Endspurt klappt. Ich bin megaglücklich.»

Vor einem ähnlichen Kraftakt steht der Deutschland-Achter. Das DRV-Paradeboot muss am Freitag im Hoffnungslauf mindestens Zweiter werden, um nicht den Endlauf zu verpassen. Nur den ersten fünf WM-Großbooten ist ein Startplatz in Paris sicher. «Für uns ist das ein Finale», kommentierte Trainerin Sabine Tschäge.