Olympiasieger Harting kritisiert deutsches Sportsystem

Diskus-Olympiasieger Robert Harting hat nach dem historischen WM-Titel der deutschen Basketballer erneut deutliche Kritik am Potenzialanalysesystem (PotAS) geübt.

«Wenn Basketballer jetzt vom BMI oder ähnlicher politischen Ebene eingeladen werden, dann muss das zwingend der Tod für das PotAs System sein», schrieb Harting beim Portal X (früher Twitter). Die Analyse ist Teil der Spitzensport-Reform, bei der die Fördergelder des Bundes künftig stärker anhand von Erfolgserwartungen und Medaillenchancen verteilt werden sollen. In der PotAS-Tabelle der Sommersportverbände liegt Basketball mit 46,94 Prozent allerdings auf dem 26. und damit letzten Platz.

Die größten Aussichten auf Medaillen hat demnach der deutsche Leichtathletik-Verband, der mit 80,73 Prozent bewertet wird. Bei der jüngst in Ungarns Hauptstadt Budapest zu Ende gegangenen WM war das deutsche Aufgebot in Abwesenheit einiger Leistungsträger erstmals in der Geschichte ohne Medaillen geblieben. «Man kann Sport nicht im politischen Verwaltungsstil formen», monierte Harting. Der 38-Jährige hatte bereits Ende August das PotAS-System kritisiert: «Richtig krank ist in meinen Augen dieses PotAs System. Was aus Misstrauen der Politik gegenüber dem DOSB gegründet wurde. Das sagt alles.»

Die aktuelle Potenzialanalyse der olympischen Sommersportverbände basiert aus Daten der Jahre 2019 bis 2021. In diesem und im nächsten Jahr beschäftigt sich die PotAS-Kommission zum zweiten Mal mit der Analyse der olympischen Sommersportverbände. Anfang Dezember 2024 soll der neue Bericht vorliegen.