DOSB reagiert gelassen auf EU-Verbot von Mikroplastik

Der Deutsche Olympische Sportbund hat gelassen auf das von der Europäischen Union erlassene Verbot von Granulat auf Kunstrasenplätzen ab 2031 reagiert.

«Verboten wird das in Verkehr bringen (Verkauf) von Kunststoffgranulat als Füllstoff für Kunststoffrasensportplätze. Nicht verboten wird die weitere Nutzung vorhandenen Kunststoffgranulats für diesen Zweck», sagte ein Sprecher der Dachorganisation des deutschen Sports auf dpa-Anfrage.

Der Deutsche Fußball-Bund begrüßte das Verbot im Grundsatz. «In Deutschland werden bereits heute die meisten neuen Kunstrasenplätze mit alternativen Befüllungsmaterialien gebaut», teilte der DFB mit. Dennoch blieben «große Herausforderungen für den Amateurfußball. Über die kommenden Jahre muss ein Großteil der circa 5200 Kunstrasenplätze in Deutschland schrittweise modernisiert werden. Das ist mit einer einfachen Umrüstung nicht getan», hieß es vom DFB.

Der größte Einzelsportverband der Welt gab an, «dass die Modernisierung der Plätze in Deutschland und der zusätzlich erforderliche Neubau von Spielflächen in Ballungsräumen mindestens eine Milliarde Euro» kosten werde. «Das unterstreicht nachdrücklich, dass es so schnell wie möglich zusätzlicher Mittel von Bund und Ländern für die Modernisierung und den Neubau von Sportstätten bedarf.»

Mikroplastik-Verkauf wird schrittweise verboten

Am Montag hatte die EU-Kommission beschlossen, den Verkauf von Mikroplastik in verschiedensten Bereichen schrittweise zu verbieten. Mit dem Begriff Mikroplastik werden schwer abbaubare, synthetische Polymere mit Größe von weniger als fünf Millimetern bezeichnet. Die Partikel reichern sich in Tieren, einschließlich Fischen und Schalentieren, an und können daher auch in Lebensmittel gelangen. 

Das Granulat auf Kunstrasenplätzen und anderen Sportanlagen ist laut Kommission die größte Quelle für die Freisetzung von zugesetztem Mikroplastik und damit ein Umweltproblem. Das Verbot tritt jedoch erst in acht Jahren in Kraft, «um den Besitzern und Betreibern von Sportplätzen die Zeit zu geben, auf Alternativen umzusteigen», teilte die Behörde mit.

Nach Angaben des DOSB beträgt die Lebensdauer von Kunstrasenplätzen etwa 12 bis 15 Jahre. Der Transformationsprozess sei in vollem Gange. Alternativen zu Kunststoffgranulat als Füllstoff bestünden bereits und würden weiter entwickelt. Die betroffenen Spielflächen befänden sich mehrheitlich im Besitz von Kommunen, daneben seien auch Sportvereine betroffen.