Der Bundestagsabgeordnete Philip Krämer (Grüne) sieht die Rückkehr russischer Nationalteams in europäische Jugend-Fußballwettbewerbe sehr kritisch. Dies teilte der stellvertretende Vorsitzende des Sportausschusses mit.
«Die Entscheidung des UEFA-Exekutivkomitees, russische Jugendmannschaften wieder zuzulassen, ist höchst problematisch. Sie bedeutet in der Konsequenz, dass ukrainische Teams nicht mehr an internationalen Wettbewerben teilnehmen werden», sagte Krämer. Der DFB müsse jetzt «schnellstmöglich» die eigene Position klären.
Hans-Joachim Watzke (64) und Karl-Heinz Rummenigge (68) hatten den Schritt zuvor verteidigt. «Das ist definitiv keine Aufweichung unserer ablehnenden Haltung Russland gegenüber, im Gegenteil: Die Erwachsenen-Teams bleiben weiterhin ausgeschlossen», sagte Watzke der «Bild». «Hier geht es um Kinder, die nichts für den abscheulichen Krieg können und in deren Leben keine politische Willensbildung stattgefunden hat», sagte Borussia Dortmunds Club-Chef Watzke in seiner Funktion als Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes.
Krämer fordert klare Linie
Grünen-Politiker Krämer forderte eine klare Linie des DFB. Dieser solle sich «dem Boykott der Spiele gegen russische Mannschaften anschließen, wie das bereits acht Verbände für das U17-Turnier in Liechtenstein angekündigt haben. Dies wäre ein wahrer Ausdruck der Solidarität mit der Ukraine und ein Zeichen gegen den Bruch des Völkerrechts durch Russland», sagte Krämer.
Am Dienstag hatte das UEFA-Exekutivkomitee – Watzke und Rummenigge sind Mitglieder aus Deutschland in dem Gremium – verkündet, russische Nachwuchsteams wieder an Turnieren teilnehmen zu lassen – jedoch ohne Hymne und Flagge. Die Sperre gegen alle russischen Senioren-Mannschaften soll hingegen weiterhin bestehen, solange der Angriffskrieg in der Ukraine andauert.