Guirassy-Serie reißt bei Ex-Club – VfB siegt dank Undav

Ausgerechnet im Spiel bei Ex-Club 1. FC Köln ist die beeindruckende Torserie von Serhou Guirassy gerissen, sein Club VfB Stuttgart bleibt aber weiter auf Erfolgskurs.

Obwohl der Stürmer, der mit zehn Treffern in den ersten fünf Bundesliga-Spielen einen Rekord von Robert Lewandowski eingestellt hatte, am 6. Spieltag erstmals torlos blieb, feierten die Schwaben durch das 2:0 (0:0) beim 1. FC Köln den fünften Sieg. 

Undav wird zum Matchwinner

Beide Treffer erzielte diesmal der eingewechselte Deniz Undav (68./88.). Für den vor der Saison aus Brighton ausgeliehenen Offensivspieler, der zu Saisonbeginn verletzt war, waren es die ersten Tore im VfB-Trikot. Der FC geht dagegen mit einem einzigen Punkt in die nicht nur für die Stimmung eminent wichtigen Derbys in Leverkusen und gegen Mönchengladbach. Sollten diese auch verloren gehen, droht eine extrem unruhige Länderspiel-Pause. 

Stuttgarts Coach Sebastian Hoeneß gewann damit auch sein fünftes Spiel gegen Lieblingsgegner Köln. Und durch den Sieg machte der VfB die Kölner mit nun 220 Heimniederlagen zum alleinigen Rekordhalter in dieser Bundesliga-Kategorie. Zuvor hatten sich der FC und der VfB diesen Negativrekord geteilt.

Bei den Kölnern, die am selbst ernannten «Diversity Spieltag» mit regenbogenfarbener Sponsoren-Aufschrift auf dem Trikot aufliefen, fiel Rechtsverteidiger Benno Schmitz wegen muskulärer Probleme kurzfristig aus. Trainer Steffen Baumgart begann erstmals in dieser Saison mit der Doppelspitze Davie Selke und Steffen Tigges, was durchaus als Signal zu verstehen war. Die Kölner legten extrem offensiv, fast ein bisschen wild los, und Selke verpasste in den ersten vier Minuten einmal mit dem Kopf und einmal mit dem Fuß knapp den Ball in aussichtsreicher Position.

Und dann hätte es plötzlich fast 0:1 gestanden, und es wäre wieder Guirassy gewesen, der zwischen 2016 und 2018 insgesamt 45 Pflichtspiele für den FC absolvierte. Nach einem Eckball von Chris Führich, einst ebenfalls Kölner, köpfte er den Ball mit dem Hinterkopf vor dem nicht gut aus dem Tor laufenden Marvin Schwäbe gegen die Latte (7.). 

FC-Feuer verpufft schnell

Beim FC war nun das große Feuer schon wieder raus. Der VfB brachte Ruhe ins Spiel, das bis zu Chancen für Hiroki Ito (23.) und Atakan Karazor (24.) auf Stuttgarter Seite sowie für Selke (24.) lange wenig Höhepunkte bot. Die größte vor der Pause hatte dann Kölns Dejan Ljubicic, doch Alexander Nübel lenkte den Ball an seinem 27. Geburtstag über die Latte (31.). Auch Guirassy hatte noch eine Gelegenheit, zumindest beinahe, als ihm eine Flanke von Jamie Leweling über den Scheitel rutschte (42.).

Beide Trainer wechselten nach etwa einer Stunde offensiv, wollten eher den Sieg ziehen als den Punkt verteidigen. Belohnt wurde Hoeneß, als Führich für Undav von der Grundlinie ablegte und der überlegt einschob. Kölner drängte nun, leidenschaftlich, aber ungestüm. Der VfB konterte, Silas traf den Pfosten und Undav verwertete den Abpraller.

Von Holger Schmidt, dpa