Dass Football-Superstar Patrick Mahomes ohne seine Frau nach Frankfurt reist, blieb vor dem Spektakel der NFL in Deutschland eine Randnotiz. Denn der Quarterback der Kansas City Chiefs ist ja nicht mit Taylor Swift verheiratet.
Die Pop-Gigantin ist in der laufenden Spielzeit zum alles überstrahlenden Thema in der besten Football-Liga der Welt geworden. Swift Seite an Seite mit Chiefs-Star Travis Kelce, auf der Tribüne neben dessen Mutter Donna oder gemeinsam jubelnd mit Brittany Mahomes: Jedes Detail zieht, das Interesse ist gigantisch.
So wird vor dem zweiten NFL-Spiel in Deutschland selbst das Spitzenduell zwischen Super-Bowl-Sieger Kansas City und den Miami Dolphins am Sonntag (15.30 Uhr/RTL und DAZN) zur Nebensache. Offiziell haben sich Kelce und Superstar Swift nicht zu ihrer offensichtlichen Liaison geäußert – sie ließen stattdessen Bilder sprechen: Händchen haltend und turtelnd.
Kelce: «Werde mein Privatleben privat halten»
So war es zwei Tage vor dem Sport-Höhepunkt vor 48.000 Fans schon eine Nachricht, dass Kelces Mutter auf dem Weg nach Deutschland sei. Und damit verbunden, ob, wo und wann denn Taylor Swift komme. Auch Travis Kelce selbst wollte das Rätsel nicht auflösen. Er wisse, dass sich die Quoten der Buchmacher für seine persönlichen Leistungen änderten, wenn er diese Information preisgebe. «Ich will es mir nicht mit denen verscherzen», sagte Kelce. «Ich werde mein Privatleben privat halten.»
Für die NFL sind all die Schlagzeilen ein Glücksfall. Die ohnehin auf Show und Glanz ausgerichtete Liga fliegt in diesen Tagen wie ein Raumschiff in Deutschland ein und errichtet eine sportliche Parallelwelt, die hierzulande Millionen Menschen mit riesigem Interesse verfolgen. Lovestorys, Gerüchte und Privates der Hauptprotagonisten um Mahomes und Kelce sind dabei mindestens genauso viel wert wie der Sport an sich.
Donovan: Haben von Kelce-Swift-Thematik profitiert
Chiefs-Präsident Mark Donovan gibt gerne zu, wie sich die Kelce-Swift-Thematik positiv für seine Franchise auswirkt. «Als Organisation wissen wir, dass wir vom zusätzlichen Interesse und der Aufmerksamkeit der Medien, der sozialen Medien sowie von Musikfans profitiert haben», sagte Donovan der dpa. Dass bislang nicht bekannt ist, ob Swift vor ihrem nächsten Konzert am 9. November in Buenos Aires noch eben nach Frankfurt jettet, wird den Liga-Bossen bestens gefallen. Vor allem, wenn die 33-Jährige am Ende gar nicht kommt. Swift ist aktuell in verschärfter Form das, was Mahomes zuletzt war: ein Symbol für den NFL-Gigantismus.
Doch selbst ohne einen Swift-Besuch erwartet Frankfurt ein prickelndes Football-Wochenende. Die Vorboten sind überall in der Stadt zu sehen. Die NFL verhandelte mit UEFA und Deutscher Fußball Liga (DFL), um Eintracht Frankfurt für einen gewissen Zeitraum nur Auswärtsspiele bestreiten zu lassen. Für die beiden NFL-Partien (am Sonntag danach spielen die New England Patriots gegen die Indianapolis Colts) gab es bereits im Sommer Millionen Ticket-Anfragen. «Wir sind hier, um die NFL zu genießen. Wir wollen diese Erfahrung genießen. Wir wollen jeden Moment genießen. Das wird einer sein, an den ich mich für immer erinnern werden», sagte Mahomes.
Der Boom hört nicht auf. «Die Ausrichtung mehrerer Regular-Season-Spiele hat in Deutschland zu einem ganz neuen Hype bei den bestehenden Fans geführt und hat darüber hinaus viele neue Anhänger für American Football begeistert», sagte NFL-Deutschland-Chef Alexander Steinforth. Vor einem Jahr gastierte die inzwischen abgetretene Football-Legende Tom Brady in München. Als die knapp 70.000 Fans lautstark «Sweet Caroline» in der Allianz Arena trällerten, wirkte selbst der sechsmalige NFL-Champion ergriffen. «Das war richtig episch», sagte Brady.
Mahomes meldet sich fit
Das Stadion in Frankfurt ist zwar deutlich kleiner, die Show und das Rahmenprogramm dürften aber ähnlich groß werden. Der Club aus Kansas City hat ein öffentlich zugängliches Boot gemietet und ist damit auf dem Main unterwegs. In der Innenstadt gibt es das komplette Wochenende zahlreiche Programmpunkte sowie am Sonntag diverse Public-Viewing-Möglichkeiten. Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) sprach vor dem Duell zwischen Chiefs und Dolphins ganz Oberbürgermeister-untypisch von «einer krassen Sache».
Sportlich dürfte sich der Fokus auf Starspieler Mahomes richten. Nachdem der 28-Jährige in der Vorwoche beim 9:24 gegen die Denver Broncos von grippeähnlichen Symptomen geplagt wurde, meldete er sich nun zurück. «Es steht nichts im Wege, ich bin fit», sagte Mahomes in einer Medienrunde. Auch ohne Frau Brittany und die beiden kleinen Kids freut sich der wertvollste Spieler der Chiefs auf das Erlebnis in Deutschland. «Das ist aufregend, die Kultur dort zu sehen. Sie genießen es. Football wird ein weltweiter Sport. Ich habe schon einige Videos aus Deutschland gesehen. Ich weiß, wie sehr sie es lieben», sagte Mahomes.