München bekräftigt Interesse an Olympia-Gastgeberrolle

München wird sein Interesse als mögliche Ausrichterstadt für Olympia und Paralympics beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) bekunden. «Die European Championships 2022 haben wieder einmal gezeigt, dass München Sportstadt ist – und sie haben eine ganz besondere Stimmung in der Stadt erzeugt. Ich kann mir vorstellen, dass das auch für Olympische Spiele gilt, falls der DOSB mit München ins Rennen gehen will», sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter. Klar sei aber auch, dass sich die Stadt nicht ohne die Zustimmung der Münchnerinnen und Münchner bewerben werde.

Die Landeshauptstadt München will sich nur für Sommerspiele ins Spiel bringen, Planungen für Olympische Winterspiele sollen laut Mitteilung vom Donnerstag nicht aufgenommen werden. Die Stadt hat Interesse, ein sogenanntes «Hauptcluster» zu werden, also mit maximaler Nutzung vorhandener Sportstätten und der Bereitstellung eines olympischen Dorfes. Eine Rolle als «Nebencluster» (eine oder mehrere Sportstätten, Unterbringung der Sportler in Hotels) werde aber «noch nicht gänzlich ausgeschlossen». 

Widerstand der Bevölkerung

Die vergangenen Olympia-Kampagnen in Deutschland waren am Widerstand und dem Votum der Bevölkerung in München und Hamburg gescheitert. Neue deutsche Kandidaturen wären für Winterspiele 2034 oder 2038 und für Sommerspiele 2036 oder 2040 denkbar.

Sollte München als Standort für Olympische und Paralympische Spiele ausgewählt werden, wird 2024 erneut der Stadtrat befasst – dann muss final über den Verbleib im Bewerbungsverfahren entschieden und gegebenenfalls ein Bürgerentscheid vorbereitet werden. Erst im Zuge der Zustimmung aller beteiligten Städte und der jeweiligen Bevölkerung würde dann im Rahmen des internationalen Bewerbungsverfahrens ein Konzept zur Vorlage beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) entwickelt.

«München ist Sportstadt – und mit dem nun beschlossenen Vorgehen machen wir deutlich, dass wir uns Olympia in München grundsätzlich vorstellen können», sagte Sportreferent Florian Kraus. Der DOSB hatte im Februar den Strategieprozess für eine neue deutsche Bewerbung um Sommer- oder Winterspiele gestartet.