DFL: Zentrale Leitlinien beim nächsten Investoren-Versuch

Nach dem krachend gescheiterten Versuch vor rund einem halben Jahr wagt die Deutsche Fußball Liga noch einmal einen Investoren-Anlauf.

Auf die Kritik im Mai, als die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit unter den 36 Clubs der beiden höchsten deutschen Spielklassen nicht zustande gekommen war, wurde reagiert. In ihrer Mitteilung veröffentlichte die DFL beispielhaft einige der zentralen Leitlinien, um diesmal die Zweifler und Kritiker auch im gespaltenen Profi-Lager zu überzeugen. 

DFL will keine Anteile verkaufen

Angedacht ist eine zeitlich begrenzte Minderheitsbeteiligung an den Lizenzerlösen aus der Verwertung der kommerziellen Rechte der DFL. Schon beim ersten Modell war eine Laufzeit der Partnerschaft von 20 Jahren geplant gewesen. Medienberichten zufolge hat sich daran nichts geändert. Nach dem Vertragsende würden die Rechte automatisch wieder an die DFL zurückgehen. Eine Verschuldung durch einen Rückkauf wäre damit ausgeschlossen. Keineswegs angedacht ist ein Anteilsverkauf an der DFL selbst, betonte die Deutsche Fußball Liga. 

Lag im Mai die angedachte Minderheitsbeteiligung noch bei 12,5 Prozent, soll sie sich nun im einstelligen Prozentbereich befinden, ging aus der DFL Mitteilung hervor. Laut den Medienberichten soll ein Investor zwischen 750 Millionen und einer Milliarde Euro zahlen müssen. 

Uneingeschränkt soll die Organisation des Spielbetriebs in der Verantwortung der DFL bleiben. Ein Investor soll keine Mitbestimmungsrechte haben, was Pflichtspiele im Ausland betrifft oder auch Anstoßzeiten für Partien. 

Wer vom Investorengeld profitieren soll

Eine strategische Partnerschaft werde nicht dazu führen, «dass – wie teilweise kolportiert – „mehr Geld in Taschen von Spielern und Beratern landet“», betonte die DFL. Stattdessen steht die Weiterentwicklung «der DFL-Zentralvermarktung im Sinne einer positiven Zukunft der Ligen und Clubs» im Vordergrund. Demzufolge soll der Großteil des Wachstumskapitals in die DFL-Geschäftsentwicklung fließen. 

Wie die organisierte Fanszene, die beim ersten Anlauf lautstark ihren Unmut über die Pläne kundgetan hatte, auf die nun veröffentlichen Leitlinien reagiert, bleibt abzuwarten. Der Bundesliga-Alltag legt erst nach der Länderspielpause wieder los.