Moukokos U21-Flow soll wieder helfen – Nächste Hausnummer?

Beim Kampf um die Tabellenspitze setzt Deutschlands U21 auf den «Flow» von Youssoufa Moukoko. Elf Tore in neun Länderspielen glückten dem 18-Jährigen in der Nachwuchs-Nationalmannschaft – nahe der Dortmunder Heimat will er diese imposante Bilanz weiter verbessern. «Youssoufa hat seine Qualitäten gezeigt in den zwei Spielen mit wichtigen Toren. Das ist erstmal eine Hausnummer», sagte Nationaltrainer Antonio Di Salvo vor den abschließenden Länderspielen des Jahres. 

Beim 3:0 zum Auftakt im Kosovo traf Moukoko doppelt, beim 3:2 in Bulgarien bejubelte er einen Dreierpack. In den EM-Qualifikationsspielen am Freitag in Paderborn (18 Uhr ProSiebenMaxx) gegen Estland und vier Tage später in Essen gegen Gruppen-Tabellenführer Polen soll es nach DFB-Wünschen so weitergehen. «Ich hoffe, dass er die Eindrücke, die wir beim letzten Mal hatten plus die Eindrücke, die mir vom Verein geschildert wurden, umsetzen kann», sagte Di Salvo.

Hinter Füllkrug die Nummer 2 im Verein

In Dortmund ist Moukoko hinter dem auch im Nationalteam in einer Pole Position stürmenden Niclas Füllkrug zur Nummer 2 im Angriff aufgestiegen – vor Sébastien Haller. In der U21 ist er bei anderer Konkurrenzsituation und deutlich besserer Torquote als beim BVB gesetzt. «Ich wünsche mir, dass er diesen Flow weiterhin haben wird», sagte Di Salvo. 

Darauf bauen auch die Kollegen. «Mouki kann gefühlt jeden Ball reinmachen», sagte der 19-jährige Salzburger Leandro Morgalla der Deutschen Presse-Agentur. «Ich bin als Verteidiger froh, dass ich auf der gleichen Seite bin und gegen ihn sehr wenig – außer im Training – verteidigen muss.»

Enttäuschender Sommer für das Wunderkind

Nachdem der über Jahre als Wunderkind gepriesene Moukoko im Sommer zusammen mit den Teamkollegen ein ernüchterndes Vorrunden-Aus bei der EM-Endrunde verkraften musste, soll auf dem Weg zur EM 2025 in der Slowakei gegen die Polen für einen positiven Jahresausklang die Tabellenspitze her. Noch führt das Nachbarland mit drei Siegen aus drei Spielen. Deutschland belegt mit zwei Siegen in bislang wegen des abgesagten Israel-Länderspiels nur zwei Partien Rang zwei. 

Adeyemi entscheidet sich für einen anderen Weg

Im Gegensatz zu Moukoko ist dessen BVB-Kollege Karim Adeyemi (21) eine gute Autostunde vom Trainingsgelände des Vereins entfernt anders als im Oktober nicht bei der U21 dabei. Nachdem er von Bundestrainer Julian Nagelsmann erneut nicht für die A-Länderspiele nominiert worden war, zog er Club-Training der DFB-Auswahl vor. «Klar ist, dass uns Karim mit seiner Qualität geholfen hätte», sagte Di Salvo. Begeistert war der 44-Jährige nicht.

Sowohl Moukoko als auch Adeyemi wollen im kommenden Sommer bei der Heim-EM in der Nagelsmann-Auswahl dabei sein. Moukokos Chancen sind dabei deutlich besser, wenngleich auch von ihm noch eine Steigerung kommen muss. 

Er profitiert allerdings mehr als Adeyemi davon, dass in Zeiten von Harry Kane, Erling Haaland & Co. eine echte Nummer 9 im Angriff längst wieder en vogue ist. «An die Zeit der falschen Neun kann ich mich erinnern», sagte Füllkrug dieser Tage im DFB-Kreis. «Jetzt hat es sich wieder in eine andere Richtung entwickelt, was kein Zufall ist. Tore schießen ist nun mal das schönste beim Fußball.»

Von Christian Kunz, dpa