Dämpfer für deutsche Olympia-Bewerbung

Der Prozess für eine deutsche Olympia-Bewerbung hat einen Dämpfer bekommen, wird aber weitergehen. Wie die «Leipziger Volkszeitung» berichtete, könne der Bund vorerst keine finanziellen Zusagen für eine Bewerbung in Aussicht stellen.

Deshalb werde die gemeinsame Zeichnung des geplanten Memorandums of Understanding auf das nächste Jahr verschoben, bis Klarheit über den Haushalt herrsche.

«Der Strategieprozess für eine Olympia-Bewerbung wird normal fortgesetzt. Bis Mitte kommenden Jahres ist alles abgesichert», sagte eine Sprecherin des Deutschen Olympischen Sportbundes auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist der momentanen Haushaltssituation des Bundes geschuldet.»

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wird sich dem Zeitungsbericht zufolge auf der Mitgliederversammlung am Samstag in Frankfurt zum Sachverhalt äußern. Auf die Erstellung eines Feinkonzepts gemeinsam mit den Städten Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf/Rhein-Ruhr und Leipzig im kommenden Jahr habe diese Momentaufnahme keinen Einfluss, hieß es weiter. Den in diesem Jahr angelaufenen Prozess zahlt der DOSB bisher aus Eigenmitteln.

Unterzeichnung des Memorandums aktuell nicht möglich

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15. November, in dessen Folge der Bundeshaushalt 2024 derzeit nicht beschlossen werden kann, hat somit Auswirkungen auf die Unterzeichnung des Memorandums of Understanding durch den Bund, die aktuell nicht möglich ist. Mit dieser Absichtserklärung zu einer Olympia-Bewerbung müssen sich auch die interessierten Städte für dieses Projekt verpflichten.

Auf der DOSB-Mitgliederversammlung soll eine «Frankfurter Erklärung» mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verabschiedet werden. Sie ist mit dem Auftrag an den Dachverband verknüpft, ein Konzept für eine mögliche Olympia-Bewerbung für die Sommerspiele 2036 oder 2040 zu entwickeln. Erst auf dem DOSB-Konvent Ende 2024 soll final über eine Olympia-Kandidatur entschieden werden.