Müller verspricht Reaktion auf Debakel – «Wutmotor angehen»

Thomas Müller hat nach dem 1:5-Debakel des FC Bayern München bei Eintracht Frankfurt eine deutliche sportliche Reaktion angekündigt.

«Wir verlieren nicht den Kopf, wir werden zurückschlagen, wir werden zurückkommen», sagte der deutsche Fußball-Nationalspieler bei Sky nach der ersten Niederlage des Rekordmeisters in dieser Bundesligasaison. Die Münchner zeigten dabei am Samstag einen desolaten Auftritt. «In der ersten halben Stunde haben sie uns gewissermaßen schon den Schneid abgekauft», sagte der 34 Jahre alte Müller. «Da muss eine Reaktion folgen, da muss der Wutmotor angehen.»

Die Bayern verpassten damit auch den möglichen Sprung an Bayer Leverkusen vorbei an die Tabellenspitze. Die Mannschaft sei definitiv nicht bereit gewesen, sagte Trainer Thomas Tuchel. «Deshalb müssen wir uns hinterfragen, warum wir das Spiel so begonnen haben.» Es habe die Bereitschaft, Giftigkeit und Energie gefehlt. «Wir spielen Profifußball, es muss niemand in den Arm genommen werden. Wir sind erstmal mehr sauer als traurig.»

Tuchel sah dabei Verantwortung für die Leistung auch bei sich selbst und seinem Trainerteam. «Wenn wir eine Woche Training haben, kann man sich nicht hinsetzen und sagen: «Wir haben alles richtig gemacht.»», sagte der Coach auf eine entsprechende Frage. Die Mannschaft habe womöglich nach dem Aufwärmen «zu viele Informationen» erhalten. «Wir haben nicht gut gespielt, verdient verloren, in der Höhe ist es kurios», sagte Tuchel. Er sprach von einem «krassen Ergebnis».

Hamann: «Ich habe seit Wochen gesagt»

Das 1:5 bei Eintracht Frankfurt sei «ein Paukenschlag in der Bundesliga», meinte der frühere Bayern-Profi Lothar Matthäus: «Morgen will ich die Schlagzeilen lesen.» Die etwas längere Spielpause des Titelverteidigers sei Gift für die Vorbereitung gewesen, meinte Matthäus: «Den Bayern tut es nicht gut, wenn sie keinen Rhythmus haben.» Am vergangenen Wochenende war das Spiel der Münchner gegen Union Berlin wegen des Schneechaos in Bayern verlegt worden.

Auch Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann hatte laut eigener Aussage nicht mit diesem klaren Ergebnis in Frankfurt gerechnet. «Heute war es ein Ausrufezeichen, das war nicht selbstverständlich», sagte der Sky-Experte, der sich trotzdem ein wenig bestätigt fühlte: «Ich habe seit Wochen gesagt, dass sie nicht so dominant waren. Dass es so kommt, war mir auch klar. Man hat sich die Ergebnisse in den letzten Wochen schöngeredet.»