Das wichtigste und prestigeträchtige Darts-Turnier des Jahres steht an. Auf den Sieger im Alexandra Palace von London warten 500.000 Pfund (rund 580.000 Euro), die riesige Sid-Waddell-Trophy und die größte Auszeichnung dieser Sportart. Selten war die Riege der Favoriten so breit aufgestellt. Ein Überblick.
Luke Humphries (28/England)
«Cool Hand Luke» ist der mit Abstand beste Spieler des Jahres. Seit der vergangenen WM hat er mehr als doppelt so viel Preisgeld als jeder andere Profi eingespielt. Humphries gewann zuletzt den Grand Prix, den Grand Slam und die Players Championship Finals und ist deshalb WM-Topfavorit. Experte Elmar Paulke ist trotzdem skeptisch. «Er wird es nicht schaffen bei der WM. So einfach ist das Leben nicht, so einfach ist Sport auch nicht, dass ich alles gewinne», prognostizierte Paulke.
Michael van Gerwen (34/Niederlande)
In der vergangenen Dekade war van Gerwen auf dem Weg, Rekord-Weltmeister Phil Taylor (16 Titel) nachzueifern. Doch die Dominanz hat deutlich nachgelassen. «Mighty Mike» verlor 2020 und 2023 als Favorit WM-Endspiele und wurde 2022 von einem positiven Corona-Test ausgebremst. Ein Halbfinale zwischen ihm und Humphries gilt als vorgezogenes Endspiel.
Gerwyn Price (38/Wales)
Er kauft nach eigenen Angaben jedes Jahr zwei Häuser und war früher Rugby-Profi. Der «Iceman» ist eine der Attraktionen der Darts-Tour. Vergangenes Jahr verlor Muskelmann Price den Status als Nummer eins mit einem 1:5 gegen Gabriel Clemens bei der WM. Berühmt wurde das Spiel aber nicht für sein Ergebnis, sondern für Price‘ Aktion, nach einer Pause plötzlich mit riesigem Gehörschutz auf die Bühne zu kommen und weiterzuspielen.
Peter Wright (53/Schottland)
Bunte Klamotten und bunte Haare sind das Markenzeichen von «Snakebite» Wright, der von seiner Frau frisiert und beraten wird. Der Schotte stand vor einigen Jahren schon vor dem Karriereende. Inzwischen ist er zweimaliger Weltmeister und zweimaliger Europameister. Bei der WM zeigt sich Wright traditionell in besonders kuriosen Outfits, meistens mit weihnachtlichem Bezug.
Michael Smith (33/England)
Der lange Zeit titellose Engländer krönte seine Karriere im Vorjahr mit dem Titelgewinn. Das Finale gegen van Gerwen, bei dem Smith ein seltener Neun-Darter gelang, ging als eines der spektakulärsten Spiele in die WM-Geschichte ein. Smith ist zwar immer noch die Nummer eins, doch der Status wackelt. Er hat ein schwaches Jahr hinter sich. Seit der WM spielten 14 andere Profis mehr Geld ein als der «Bully Boy».
Routiniers und Geheimfavoriten
Aus der Riege der erfahrenen Profis werden der schottische Ex-Weltmeister Gary Anderson sowie Stephen Bunting aus England hoch gehandelt. Der Saarländer Clemens und Dimitri van den Bergh (Belgien) haben mit ihrem Einzug ins WM-Halbfinale bewiesen, dass sie auf der größten Darts-Bühne der Welt bestehen können. Josh Rock (22) aus Nordirland gilt als Geheimtipp.