Auf dem Weg nach Wembley: Losglück für den FC Bayern

Auf dem Weg zum großen Finale in Wembley wartet auf den FC Bayern die dankbare Hürde Lazio Rom, für Borussia Dortmund kommt es zum pikanten Wiedersehen mit Ex-Coach Peter Bosz und dem niederländischen Spitzenreiter PSV Eindhoven.

Weniger Losglück bei der Auslosung der Achtelfinalpartien in der Champions League in Nyon hatte RB Leipzig. Der Bundesliga-Dritte bekommt es mit Rekordsieger Real Madrid zu tun. In der Europa League trifft der SC Freiburg in der Zwischenrunde auf den französischen Club RC Lens. Eine Klasse tiefer geht es für Eintracht Frankfurt in der Conference League gegen den belgischen Vertreter Union Saint-Gilloise weiter.

«Wir haben schon positive Erfahrungen mit Lazio gemacht. Wir gehen als Favorit in die Spiele, aber wir dürfen sie nicht unterschätzen. Jeder freut sich auf das Duell. Wir werden versuchen, beide Spiele zu gewinnen», sagte Kapitän Manuel Neuer und Thomas Müller meinte: «Es ist ein altehrwürdiges Stadion, da sind schon so viele Schlachten geschlagen worden.»

PSG und Mbappé bleiben den Bayern erspart

Aber es hätte schlimmer kommen können für den FC Bayern. Schließlich wären auch Paris Saint-Germain mit Superstar Kylian Mbappé oder Italiens Champion SSC Neapel möglich gewesen.

Und an den Tabellenelften der Serie A haben die in der Gruppenphase souverän aufgetretenen Münchner ohnehin gute Erinnerungen. In der Saison 2020/21 wurde Lazio mit 2:1 und 4:1 locker ausgeschaltet. «Allerdings war das in der Phase, als wir Corona hatten. Das Stadion war eigentlich leer», sagte Bayern-Vorstandsmitglied Andreas Jung.

Das große Ziel ist aber der Titelgewinn am 1. Juni im Londoner Wembleystadion. So wie 2013, als die Münchner im deutschen Finale mit 2:1 gegen den BVB triumphierten. Ist womöglich eine Neuauflage möglich?

Für Dortmund erscheint auf den ersten Blick Eindhoven als leichtes Los, auf dem zweiten aber nicht. Der Europacupsieger der Landesmeister 1988 hat in der Ehrendivision alle 16 Spiele gewonnen bei einem Torverhältnis von 56:6. In der Heimat läuft es für Bosz wieder richtig rund.

Beim BVB ist der Niederländer einst nicht glücklich geworden. 2017 musste Bosz als Nachfolger von Thomas Tuchel nach nur wenigen Monaten wieder gehen, auch weil er mit dem BVB nur zwei Pünktchen in der Gruppenphase der Königsklasse geholt hatte.

«Peter Bosz kennen wir natürlich sehr gut, sowohl aus seiner Zeit beim BVB, als auch aus seiner Zeit in Leverkusen», sagte BVB-Coach Edin Terzic und gab das Viertelfinale als klares Ziel aus: «Wir wissen auch, dass wir eine große Chance haben, weiterzukommen.» Das letzte Aufeinandertreffen mit Eindhoven liegt bereits über 20 Jahre zurück. 2002 gab es für den BVB ein 1:1 und 3:1 in der Gruppenphase.

Leipzig trifft auf den Rekordsieger

Deutlich frischer sind die Leipziger Eindrücke vom nächsten Gegner Real Madrid. In der vergangenen Saison rang RB in der Gruppenphase die Königlichen nach einem 0:2 in Madrid immerhin im Rückspiel mit 3:2 nieder. «Das wird ein absolutes Highlight. Real Madrid, ist einer der größten Vereine der Welt. In dem weißen Trikot haben so viele tolle Spieler gespielt, auch jetzt wieder einen unglaublichen Kader, das Stadion ist fertig», sagte RB-Sportdirektor Rouven Schröder.

Er kündigte im Duell mit den beiden deutschen Stars Toni Kroos und Antonio Rüdiger harte Gegenwehr an: «Wir werden als ambitionierter Gegner ihnen das Leben schwer machen und nicht vor Ehrfurcht erstarren.» Den Sachsen könnte womöglich das Verletzungspech der Madrilenen in die Karten spielen. Nach Torhüter Thibaut Courtois hat am Sonntag auch Abwehr-Star David Alaba einen Kreuzbandriss erlitten.

Die Hinspiele der ersten K.-o.-Runde werden zwischen dem 13. und 21. Februar ausgetragen. Die Leipziger haben nach ihrem zweiten Platz in der Gruppenphase dann Heimrecht, die Bayern und der BVB treten zunächst auswärts an. Die Rückspiele werden zwischen dem 5. und 13. März angesetzt. Der 1. FC Union Berlin als vierter Bundesliga-Vertreter war bei seinem Debüt in der Königsklasse als Gruppenletzter aus dem Europapokal ausgeschieden.

Champions League zum letzten Mal in diesem Format

In den weiteren Achtelfinals trifft Titelverteidiger Manchester City auf das Überraschungsteam FC Kopenhagen, der FC Barcelona spielt gegen den italienischen Meister SSC Neapel. Paris Saint-Germain erwischte mit Real Sociedad San Sebastian einen vermeintlich leichten Kontrahenten. Der FC Arsenal muss gegen den FC Porto antreten, Inter Mailand duelliert sich mit Atlético Madrid.

Für die Champions League ist es die letzte Saison in diesem Format. Von der kommenden Spielzeit an wird der europäische Premium-Wettbewerb in der Vorrunde zu einer Art Liga mit 36 Clubs, die sich alle in einer gemeinsamen Tabelle befinden. Für jeden Teilnehmer gibt es dann zwei Gruppenspiele mehr. Zusätzlich wird es für einen Teil des Teilnehmerfeldes eine zusätzliche K.o.-Runde geben: die Playoffs für das Achtelfinale.

Von Stefan Tabeling und Christian Hollmann, dpa