Babbel kritisiert Schweigen des DFB zu Saudi-Arabien

Der frühere Europameister Markus Babbel verlangt vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) eine klare Haltung zur umstrittenen Bewerbung Saudi-Arabiens als Gastgeber der Weltmeisterschaft 2034.

«Da würde ich mir mehr Rückgrat von Präsident Bernd Neuendorf wünschen», sagte der 51-Jährige im Interview des «Mannheimer Morgen».

«Die deutschen Funktionäre kritisieren viel, sie jammern rum, aber sie tun nie etwas gegen die Vergabepraktiken der FIFA. Das war bei der WM in Katar so und jetzt ist es haargenau das Gleiche. Das ist peinlich. Das ärgert mich total. Ich schäme mich sogar dafür», erklärte Babbel, Europameister von 1996. «Da wundern wir uns, dass sich nichts zum Besseren wendet. FIFA-Präsident Gianni Infantino lacht sich doch kaputt. Irgendwann muss man doch unpopuläre Entscheidungen treffen. Sonst kann man nichts bewegen.»

Das wegen der dortigen Menschenrechtslage in der Kritik stehende Königreich Saudi-Arabien hat als einziger Kandidat eine Interessenerklärung für die WM-Ausrichtung in elf Jahren abgegeben. Beim Kongress des Weltverbands FIFA Ende nächsten Jahres fällt die Entscheidung, der Zuschlag gilt als sicher.

Präsident Neuendorf hatte unlängst erklärt, dass sich der DFB bezüglich der umstrittenen Bewerbung Saudi-Arabiens noch positionieren werde. Man stehe mit Vertretern aus unterschiedlichen Bereichen zur Situation in Saudi-Arabien aber bereits im Austausch.