Drohender Spielabbruch in Bochum: «Unwürdige Geschichte»

Die fast einstündige Halbzeitpause im Bundesliga-Duell des VfL Bochum mit dem VfB Stuttgart und der drohende Spielabbruch hat auch nach dem Schlusspfiff der Partie (1:0) für weitere Diskussionen gesorgt.

«Ich möchte mir nicht vorstellen, dass solch ein Spiel abgebrochen wird wegen so einer unwürdigen Geschichte», kommentierte VfL-Coach Thomas Letsch. Auch sein Stuttgarter Kollege Sebastian Hoeneß machte aus seiner Verärgerung keinen Hehl. «Am Ende geht es um die Gesundheit der Spieler. Das ist eine Konstellation, die sich nicht häufig wiederholen sollte.»

Fluchttore und Rettungswege versperrt

Weil Gästefans Fluchttore und Rettungswege mit Zaunfahnen versperrt hatten, setzte Schiedsrichter Bastian Dankert die Partie nach der Pause beim Stand von 0:0 zunächst nicht fort. VfB-Trainer Hoeneß und einige Spieler der Stuttgarter hatten mit den Fans gesprochen, um diese dazu zu bringen, die Zaunfahnen zu entfernen, jedoch zunächst ohne Erfolg. 

Erst rund eine Stunde nach dem Halbzeitpfiff ging es weiter, nachdem die Ösen der Zaunfahnen nach langen Diskussionen mit den VfB-Ultras gelockert werden konnten und die Fluchttore im Notfall wieder zu öffnen gewesen wären. In der Zwischenzeit hielten sich die Profis auf dem Rasen mit Trainingsübungen warm. 

Ähnlichen Vorfall im September

«Aus Sicht der Veranstalter war die Stadionsicherheit nicht mehr gewährleistet. Ein Spielabbruch aufgrund der Nichteinhaltung der Stadionordnung wäre aus Sicht aller Beteiligten schwer verdaulich gewesen», sagte Fabian Wohlgemuth. Der VfB-Sportdirektor kündigte eine Aufarbeitung der Vorfälle an: «Grundsätzlich muss man die Situation analysieren – mit unseren Fans, mit dem Veranstalter.»

Einen ähnlichen Vorfall hatte es bereits im Duell der Bochumer Ende September an gleicher Stätte gegen Mönchengladbach gegeben, als die Partie erst verspätet angepfiffen wurde. Laut Aussage von VfL-Sportdirektor Marc Lettau drohte zwischenzeitlich ein Spielabbruch: «Wir standen kurz davor.»