FIFA: Berichte über Blaue Karte «falsch und verfrüht»

Der Weltverband FIFA hat einen Medienbericht über die beschlossene Einführung einer Blauen Karte im Spitzenfußball als «falsch und verfrüht» bezeichnet.

«Sollten derartige Versuche durchgeführt werden, sollten sie sich auf verantwortungsvolle Tests auf niedrigeren Ebenen beschränken», teilte die FIFA mit. Zuvor hatte die britische Zeitung «The Telegraph» berichtet, die Regelhüter des International Football Association Board (Ifab) hätten die Einführung der neuen Blauen Karte genehmigt.

Damit soll gegen Spieler eine zehnminütige Zeitstrafe verhängt werden, wenn sie zum Beispiel durch ein minder schweres Foul eine klare Torchance verhindert haben oder Offizielle verbal attackieren. Wie das Blatt unter Berufung auf das Ifab weiter schreibt, sollen zwei Blaue Karten ebenso zu einer Roten führen wie eine Blaue und eine Gelbe.

Einführung von Zeitstrafen soll getestet werden

Das Ifab hatte bereits Ende November angekündigt, die Einführung von Zeitstrafen testen zu wollen. Diese werden im Jugendfußball schon angewendet.

Erste Tests könnten nun von Sommer an durchgeführt werden, allerdings nicht in den Top-Ligen. Der englische Fußballverband erwäge, den FA Cup und den Pokal-Wettbewerb der Frauen auf freiwilliger Basis dafür zur Verfügung zu stellen. Sollte die Blaue Karte ins Fußball-Regelwerk aufgenommen werden, wäre es die erste neue Karte seit Einführung von Gelb und Rot bei der Weltmeisterschaft 1970. 

Im Handball gibt es seit 2016 eine Blaue Karte. Diese wird gezeigt, um allen Beteiligten nach einer Roten Karte sofort ersichtlich zu machen, ob ein Zusatzbericht folgt, der dann eine Entscheidung der Disziplinarkommission nach sich zieht.