Motivieren muss man Isabel Gose nicht. Wenn die Europameisterin über 400 Meter Freistil an diesem Wochenende bei den Weltmeisterschaften in Doha erstmals ins Wasser springt und den Vorlauf über ihre Lieblingsstrecke bestreitet, ist das Ziel klar: Erstmals eine WM-Medaille holen.
«Eine Medaille war auch im vergangenen Jahr das Ziel. Wenn man auf dieses Niveau kommt und sich auf einer guten Position ins Finale schwimmt, spielt man immer mit dem Gedanken, dass man auf das Treppchen möchte. Aber man kann nur seine eigenen Leistungen beeinflussen und versuchen, seine persönlichen Bestleistungen zu erreichen», sagte die Magdeburgerin der dpa.
Die 21-Jährige gilt schon seit zwei Jahren als Kandidatin auf Edelmetall, bei einer WM hat es aber noch nie geklappt. «Die eine oder andere Sportlerin wird nicht an den Start gehen. Damit erhöhen sich vielleicht etwas meine Chancen auf eine Medaille», sagte Gose nun. «Ich will natürlich versuchen, meine Olympia-Qualifikation zu schaffen, um für die restliche Zeit etwas Druck herauszunehmen», ergänzte die Freistilspezialistin und spricht damit ein wichtiges Thema an: die Olympischen Spiele in Paris.
Diesem Höhepunkt ist alles untergeordnet, auch die WM. «Das ist nicht nur bei uns so, sondern sicher bei allen Sportlern», sagte Gose. Ein Platz unter den besten vier Athletinnen eines Rennens in entsprechender Zeit würde für ein Paris-Ticket reichen.
Eine WM im Olympia-Jahr gab es zuvor noch nie. Trotzdem hat Gose das Training kaum umgestellt. Nur das Trainingslager in Südafrika gleich zum Jahresstart war neu. «Wir vertrauen auf unsere Trainer, dass sie trainingsmethodisch es so machen, dass wir nicht nur einmal Top-Leistungen abrufen können, sondern auch öfter», berichtete Gose. Aber ausgerechnet das Trainingslager könnte für sie zum Problem werden. Unmittelbar nach der Rückkehr ereilte sie eine Lebensmittelvergiftung, die zu einer Trainingspause führte.