WM-Debütantin Grotian empfiehlt sich für mehr

Beim Silber-Triumph von Janina Hettich-Walz in Nove Mesto stand Debütantin Selina Grotian noch neben dem Siegerpodest. Doch Platz vier im Einzel bei ihrem WM-Debüt bescherte der erst 19 Jahre alten Biathlon-Nachwuchshoffnung ganz unverhofft mindestens noch einen weiteren Start.

Durch ihren famosen Auftritt, bei dem sie erstmals in ihrer Karriere viermal fehlerfrei schoss, qualifizierte sich die fünfmalige Junioren-Weltmeisterin für den abschließenden Massenstart am Sonntag. Selbst ein Einsatz in der Staffel am Samstag scheint nicht völlig ausgeschlossen, zumal Sophia Schneider bisher beim Saisonhöhepunkt nicht überzeugen könnte. Für sie war Grotian, die ohne erfüllte WM-Norm in den Kader berufen worden war, ins Einzelaufgebot gerückt.

Großes Lob vom Sportdirektor  

«Selina bringt extremes Talent und Fähigkeiten mit. Wenn jemand in seinem ersten Rennen Vierte wird, hat sie alles richtig gemacht», sagte Sportdirektor Felix Bitterling. Damen-Coach Kristian Mehringer ergänzte: «Einen besseren Einstieg hätte sie nicht haben können, das tut ihr gut für die nächste Zeit.» 

Die starke Teamleistung mit Vanessa Voigt als Fünfter sei nach der schweren ersten Woche mit den öffentlichen Materialdiskussionen laut Bitterling ein «Statement» gewesen. Nach den bisherigen Enttäuschungen hätte man auch «sehr leicht anfangen können zu zweifeln». 

Die Thüringerin Voigt war «unheimlich stolz, dass wir das hinter uns gelassen haben. Es gab Probleme, aber wir haben Lösungen gefunden und wir geben uns nicht so leicht geschlagen», sagte die 26-Jährige, die sich vor allem für ihre Zimmerkollegin Grotian freute: «Das ist so geil, das kann ich gar nicht in Worte fassen, was dieses Küken gemacht hat.»

Für Voigt, die wahrscheinlich am Donnerstag zusammen mit Justus Strelow im Single-Mixed laufen wird, gibt das starke Einzel-Ergebnis vor den anstehenden Mannschaftsrennen einen «besonderen Push. Jetzt können wir zeigen, wie stark wir im Team sind. Die letzten Tage hat nicht jeder für sich selbst gekämpft, sondern wir als Team.»