Angeführt von den beiden Medaillengewinnern Janina Hettich-Walz und Benedikt Doll wollen die Deutschen in den Biathlon-Staffeln von Nove Mesto nach den nächsten WM-Medaillen greifen.
Neben der Einzel-Zweiten Hettich-Walz sind WM-Neuling Selina Grotian, Franziska Preuß und Vanessa Voigt für das Rennen am Samstag (13.45 Uhr/ZDF und Eurosport) berufen worden, wie der Deutsche Skiverband am Freitag mitteilte. Bei den Männern (16.30 Uhr) starten neben Bronzemedaillengewinner Doll noch Justus Strelow, Johannes Kühn und Philipp Nawrath.
«Ich hoffe, dass wir um die Medaillen kämpfen können», sagte Hettich-Walz am Freitag. Nach den bisherigen Saisonleistungen gehören beide Staffeln zu den Medaillenanwärtern. Die Männer standen in allen vier Weltcup-Staffeln auf dem Podest, die Frauen zweimal. Die letzte WM-Staffelmedaille für die Männer gab es 2020 mit Bronze, die Frauen holten im Vorjahr Silber. Die letzten Titel bei den Männern ist neun Jahre her, bei den Frauen hatte es zuletzt 2017 geklappt.
Von der verpassten WM-Medaille in der Single Mixed mit Voigt und Justus Strelow (6.) will sich das deutsche Team nicht runterziehen lassen. «Fürs Wochenende heißt das gar nichts. Wir haben da was vor und wollen natürlich auf das Podest», sagte Sportdirektor Felix Bitterling: «All-In am Wochenende. Es gibt absolut keinen Grund, Trübsal zu blasen.»
Die Suche nach dem perfekten Ski
Doch dafür muss auch der perfekte Ski her. Bisher waren die deutschen Techniker ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt auf der Suche nach dem «Einhorn», wie es Ex-Weltmeister Erik Lesser nannte, nicht fündig geworden. Nachdem es bei etwas niedrigeren Temperaturen in den Einzeln, wo Benedikt Doll Bronze gewann, besser lief, haderte Voigt nach der Single Mixed wie in der ersten medaillenlosen Woche erneut mit dem Material. «Wir müssen noch mal ein bisschen sprechen», sagte Voigt.
Obwohl sie und Strelow lediglich vier Nachlader brauchten, fehlten 1:04,6 Minuten auf Sieger Frankreich. Am Schießstand waren sie die Zweitschnellsten, in der Laufzeit nur Zehnte. Im ersten Jahr nach dem Verbot von Fluor-Wachs ist die WM bei extrem hohen Temperaturen zur Materialschlacht geworden, bei der die Deutschen derzeit das Nachsehen haben.