Der deutschen Tischtennis-Nationalmannschaft der Männer fehlen bei der Team-Weltmeisterschaft in Südkorea nur noch zwei Siege zur Olympia-Qualifikation. Nach einem 3:2 am Sonntag gegen Kasachstan und dem 3:0 gegen Saudi-Arabien kann die Mannschaft von Bundestrainer Jörg Roßkopf am Montag in ihrem letzten Vorrunden-Spiel gegen England den Gruppensieg perfekt machen.
Mit ihrem Auftritt gegen Kasachstan waren die Deutschen nicht zufrieden. Gerade der Olympia-Dritte Dimitrij Ovtcharov vom TTC Neu-Ulm hadert in Busan noch mit den Turbulenzen der WM-Vorbereitung. Rekord-Europameister Timo Boll verpasste das Turnier wegen einer Augen-Entzündung. Ovtcharov selbst wurden bei der Anreise zum Flughafen alle Schläger, Reisepass und Geld gestohlen.
«Ich war im Kopf sehr schnell sehr negativ. Ich war noch viel mit der Situation beschäftigt, die mir vor dem Turnier widerfahren ist», sagte Ovtcharov nach seiner Niederlage gegen den Bundesliga-Profi Kirill Gerassimenko von Werder Bremen und seinem Sieg im entscheidenden fünften Spiel gegen den 17-jährigen Alan Kurmangalijew. «Zwei Tage vor der WM sein komplettes Material zu verlieren», sei für einen Tischtennis-Profi eine große Herausforderung. Wenn man Schläger oder Belag wechsele, «macht man das normalerweise mit einem halben Jahr Vorlauf vor wichtigen Turnieren».
Bei der WM in Busan ziehen die Sieger der acht Vorrunden-Gruppen direkt in das Achtelfinale ein. Die Zweit- und Drittplatzierten jeder Fünfer-Gruppe spielen in einer Extra-Runde die weiteren Achtelfinal-Teilnehmer aus. Wer danach das Viertelfinale erreicht, ist auch für den Team-Wettbewerb der Olympischen Spiele im Sommer in Paris qualifiziert. Nach dem verlorenen EM-Finale im vergangenen Jahr gegen Schweden hat der amtierende WM- und Olympia-Zweite Deutschland diesen Platz noch nicht sicher.