Hannah Neise hatte ihr erstes WM-Gold schon vor Augen und musste sich dann mit Bronze zufriedengeben. Die Olympiasiegerin von Peking 2022 lag in Führung, erwischte im Finallauf jedoch einen dichten Graupelschauer und wurde auf ihrer Heimbahn in Winterberg noch ausgebremst.
Den Sieg sicherte sich die Kanadierin Hallie Clarke, die mit ihren 19 Jahren zugleich die jüngste Weltmeisterin in der Skeleton-Geschichte ist. Auf Platz zwei landete die Belgierin Kim Meylemans, die auf die Kanadierin 0,22 Sekunden Rückstand hatte.
Die 23 Jahre alte Neise vom BSC Winterberg fuhr im dritten von vier Läufen Bestzeit und war vor dem Finallauf zeitgleich in Führung mit Clarke. «Mein Gesicht lacht gerade. Gold wäre schön gewesen, mein Ziel war aber eine Medaille hier vor heimischen Publikum. Hallie hat einfach ein megastarkes Rennen gemacht, sie hat es total verdient», sagte Neise. Sie wurde 40 Kilometer entfernt von Winterberg im sauerländischen Arnsberg geboren und lebt unweit in Schmallenberg.
Jacqueline Pfeifer von der RSG Hochsauerland kam auf Platz fünf. «Es war eine sehr gute Leistung von mir, aber schade, dass ich an einer Medaille vorbeigeschrammt bin. So ein spannendes Rennen war der Wahnsinn», sagte Pfeifer. Titelverteidigerin Susanne Kreher vom BSC Sachsen Oberbärenburg haderte wie schon am Vortag mit dem Material und musste sich mit Rang zehn begnügen. «Es ist schwierig, ich hatte einfach keinen Speed, es tut einfach nur weh», kommentierte Kreher.