Emanuel Buchmann steht beim deutschen Radsport-Topteam Bora-hansgrohe wohl vor dem Abschied. Der Vertrag des 31 Jahre alten Kletterspezialisten läuft am Ende des Jahres aus und eine Verlängerung ist seitens des Rennstalls kein Selbstläufer.
«Ich würde nicht sagen, er hat keine Chance bei uns, aber es kommt schon stark auf Leistung drauf an», sagte Teamchef Ralph Denk der Deutschen Presse-Agentur. Durch die bevorstehende Übernahme von Red Bull ergeben sich für Denk neue Möglichkeiten, den Kader umzubauen.
Bei der Tour de France 2019 hatte Buchmann mit seinem vierten Gesamtrang Hoffnungen genährt, beim wichtigsten Rennen der Welt auf das Podium fahren zu können. «Er hat viel Geld verdient. Wir haben uns insgeheim schon erhofft, dass er an den vierten Platz irgendwie wieder anschließen kann. Das ist ihm bis jetzt noch nicht gelungen. Aber wir warten dieses Jahr noch ab. Er muss sich beweisen», sagte Denk.
Nur ein Sieg in den vergangenen Jahren
Nach dpa-Informationen gibt es Interesse eines französischen Teams an dem Bergfahrer, dem in den vergangenen vier Jahren nur ein Sieg gelang. Dass Buchmann das 2019er-Niveau nicht wieder erreichte, hatte auch mit Sturzpech und Verletzungen zu tun. 2022 fuhr er beim Giro d’Italia auf Rang sieben und im vergangenen Jahr zeigte der Ravensburger bei der Tour als Helfer von Jai Hindley wieder alte Kletterqualitäten.
Am vergangenen Wochenende fuhr Buchmann bei der UAE-Tour lang in einer Fluchtgruppe und wurde erst kurz vor der Bergankunft eingeholt. In diesem Jahr ist er fest für den Giro eingeplant, allerdings nicht als einer der Kapitäne. Diese Rolle nimmt neben Dani Martinez wie im Vorjahr Lennard Kämna ein, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft.
Mit dem Bremer würde Denk gern weiter zusammenarbeiten. «Lennarts Fahrweise ist für den Fan total inspirierend», sagte der 50-Jährige. «Und so viele haben es noch nicht geschafft, Etappen beim Giro, bei der Tour und der Vuelta zu gewinnen. Vielleicht kann er mal bei einem Eintagesrennen alles auf eine Karte setzen. Ich denke da an Lüttich-Bastogne-Lüttich oder die Lombardei-Rundfahrt.»