Umbruch für Hamann «Prinzip Hoffnung», für Magath «Risiko»

Nach Meinung der Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann und Felix Magath ist der Umbruch im Kader des DFB-Teams drei Monate vor der Heim-EM ein großes Wagnis von Bundestrainer Julian Nagelsmann. «Da basiert dann viel auf dem Prinzip Hoffnung», sagte Hamann bei der Fußball-Talkshow «Sky90» am Sonntag. Magath meinte: «Es ist schon ein großes Risiko.»

Nagelsmann hat für die ersten Länderspiele des EM-Jahres am 23. März in Frankreich und drei Tage später gegen die Niederlande etablierte Spieler wie Mats Hummels, Niklas Süle und Leon Goretzka unberücksichtigt gelassen. Dafür nominierte er gleich sechs Neulinge, unter anderem Jan-Niklas Beste vom 1. FC Heidenheim sowie die Stuttgarter Waldemar Anton, Maximilian Mittelstädt und Deniz Undav.

«Tolle Spieler, kein Thema», meinte Hamann, «aber ich glaube, von denen hat keiner ein Europapokalspiel, geschweige denn ein Länderspiel.» Der Umbruch hätte schon direkt nach der verkorksten WM Ende 2022 geschehen müssen, kritisierte der 50-Jährige.

Magath sieht zwei Hauptprobleme auf Nagelsmann zukommen. Die Integration von Rückkehrer Toni Kroos sei alles andere als leicht, weil dieser einen eigenen Rhythmus bei Real Madrid habe. Und auch das Zusammenführen der beiden Jungstars Florian Wirtz und Jamal Musiala sei schwierig. «Sie sind beide wunderbare Spieler, gar keine Frage», sagte der frühere Meistercoach des VfL Wolfsburg und FC Bayern: «Aber für einen Trainer ist es eine Herausforderung. Man braucht irgendwann ja auch mal Defensive.»