Nach Bayern-Blamage: Müller bleibt im «Kampfmodus»

Thomas Müller schaltete direkt wieder auf Angriff. Er sei «fast schon wieder im Kampfmodus Richtung Dienstag», sagte der Routinier des FC Bayern München. «Der Groll in mir lächelt schon fast wieder.»

Auch im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal gehe es bei 0:0 los, so Müller. Das Duell mit den Londonern ist für den deutschen Fußball-Rekordmeister von enormer Bedeutung. Es geht darum, die letzte verbliebene Titelchance der Saison aufrechtzuerhalten. Nach der Blamage beim 1. FC Heidenheim (2:3) ist der Druck noch größer.

«Wir haben noch die Champions League», sagte Müller nach der Niederlage auf der Ostalb, durch die der Rückstand der Bayern auf Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen am Samstag auf 16 Punkte wuchs. «Ich würde zur Generalkritik – wenn überhaupt – erst ausholen, wenn wir wirklich nichts mehr haben, wofür es sich zu kämpfen lohnt.» Vorerst gelte es aber, geschlossen zu bleiben, forderte der 34-Jährige nach seinem 700. Pflichtspiel für die Münchner.

Doch diesen Worten müssten nun Taten folgen, forderte Bayerns Sportvorstand Max Eberl, der auch in Heidenheim nach der verspielten 2:0-Führung «ein bisschen mehr Mannhaftigkeit» erwartet hätte. «Alle fordern immer, alle wollen, aber tatsächlich auf dem Platz, wenn es drauf ankommt, dann ist das nicht so, wie man Bayern München kennt», sagte Eberl im ZDF-Sportstudio. Auf die Nachfrage, wie es in der Trainersuche für die kommende Saison vorangehe, antwortete er barsch: «Die Trainersuche interessiert mich gerade ein Scheißdreck, Entschuldigung.»

Hoffen auf Rückkehr von Neuer, Sané und Coman

Eberl gab auch offen zu, dass ihm erst mal wenige Mutmacher für die Partie gegen Arsenal einfallen würden. Zumal der Premier-League-Titelanwärter, der mit 3:0 bei Brighton & Hove Albion gewann, «bei allem Respekt vor Heidenheim fußballerisch noch ein bisschen besser» sei, so der Münchner Sportvorstand.

Man hoffe auf die Rückkehr von Torhüter Manuel Neuer sowie der Offensivkräfte Leroy Sané und Kingsley Coman, erklärte Eberl. Genaueres konnte er zu dem Trio zunächst aber nicht sagen.

Auf der Bank sitzen soll auch in London der zunehmend in der Kritik stehende und – Stand jetzt – im Sommer scheidende Coach Thomas Tuchel. «Trainer haben wir schon gewechselt – die ganze Zeit», sagte Eberl. Er nimmt vor dem Endspurt, in dem die Saison nur noch in der Champions League halbwegs gerettet werden kann, vor allem die Spieler in die Pflicht.