Der SV Darmstadt 98 ist zum vierten Mal aus der Fußball-Bundesliga abgestiegen. Der Tabellenletzte verlor mit 0:1 (0:0) gegen den 1. FC Heidenheim und kann auch rechnerisch nicht mehr den Sprung auf den Relegationsrang schaffen.
Der FSV Mainz 05 auf dem 16. Rang mit 28 Punkten ist für die Hessen bis zum Saisonende bei elf Punkten Differenz nicht mehr erreichbar.
Der Abstieg des SV Darmstadt 98 hatte sich in den vergangenen Wochen und Monaten angedeutet. Trainer Torsten Lieberknecht wurde vor zwei Wochen beim 0:1 gegen den SC Freiburg zum alleinigen Trainer-Rekordhalter, was sieglose Spiele in Serie in der Bundesliga angeht. Nach 22 Partien beendeten seine Mannschaft und er zwar den Negativlauf in der Vorwoche mit einem Sieg gegen Köln. Den Absturz in die 2. Bundesliga konnten die Darmstädter trotz des Erfolgs nicht verhindern.
Lieberknecht reagierte mit Enttäuschung, aber ohne großen Frust auf den Bundesliga-Abstieg des SV Darmstadt 98. «Das Verarbeiten wird dauern, aber Fakt ist: Wir wussten, dass dieser Tag kommt», sagte Lieberknecht nach Niederlage gegen Heidenheim bei DAZN: «Wichtig ist, dass man Haltung bewahrt und den Kopf oben lässt. Wir brauchen jetzt nicht schämend durch Darmstadt zu gehen.» Rückschläge wie ein Abstieg «gehören zum Sportlerleben dazu, entscheidend ist, wie wir das aufarbeiten und die nächsten Tage und Wochen verbringen», sagte der Coach. Er wolle «das mitnehmen, was wir auch heute gespürt haben: Ein Club, der komplett zusammensteht.»
Lieberknecht soll Trainer bleiben
Der neue Sportliche Leiter der Darmstädter, Paul Fernie, hatte schon vor dem Spiel gegen Heidenheim klargemacht, dass Lieberknecht auch in der 2. Liga Trainer bleiben soll. «Es gibt gar keine Fragezeichen von meiner Seite aus, was Torsten betrifft momentan. Wir haben relativ schnell auf Augenhöhe eine Beziehung aufgebaut. Wir reden oft, und die Gespräche waren bis jetzt nur positiv. Ich freue mich, mit ihm weiterzuarbeiten», sagte Fernie beim Streamingdienst DAZN.
Der Club stieg bereits 1979, 1982 und 2017 aus der höchsten deutschen Spielklasse ab. Anders als Mitaufsteiger Heidenheim, der unter anderem mit einem Sieg gegen Rekordmeister FC Bayern verblüffte, konnte Darmstadt über die komplette Saison nicht mit der Konkurrenz mithalten. Schon vor einigen Wochen schrieb Lieberknecht den Klassenerhalt quasi ab und tat diesen als «großes Wunder» ab. Das Tor für Heidenheim fiel in der Nachspielzeit durch Nikola Dovedan (90.+1).
Die verbleibenden Partien werden für Darmstadt zu einer Abschiedstour, bei der maximal Schadensbegrenzung möglich ist. Am 4. Mai wartet ein Spiel beim VfL Wolfsburg auf die Lilien. Danach stehen noch die Spiele gegen die TSG 1899 Hoffenheim sowie zum Abschluss bei Borussia Dortmund auf dem Programm.