Borussia Dortmunds Ex-Trainer Ottmar Hitzfeld sieht vor dem Champions-League-Finale den größeren Druck bei Real Madrid. «Für Real ist der Druck noch größer, weil sie Favorit sind. Da ist die psychische Belastung auf jeden Fall höher. Dortmund kann eine Sensation schaffen. Real kann viel mehr verlieren», sagte der 75-Jährige der dpa.
«Sie sind Favorit, sie haben sicher auch insgesamt die bessere Mannschaft und viel mehr Erfahrung. Aber mit das Wichtigste in diesem Spiel wird die Psyche sein.» Hitzfeld hatte 1997 mit dem BVB die Königsklasse gewonnen. Auch damals waren die Dortmunder als Außenseiter ins Finale gegen Juventus Turin (3:1) gegangen.
«Die Ausgangslage ist offen. Im Finale ist immer alles möglich. Das ist auch nicht so daher gesagt, das ist so», sagte der frühere Erfolgscoach nun vor dem Endspiel am Samstag im Wembley-Stadion. Er dürfte es wissen: Nach 1997 hatte Hitzfeld die Champions League 2001 noch mal mit dem FC Bayern gewonnen.
«Champions League setzt Kräfte frei»
«Die Champions League setzt Kräfte frei und lenkt vom Tagesgeschäft ab. Das ist jetzt ein Traum, den der BVB sich erfüllen kann», sagte er. Dass der BVB überhaupt im Finale steht, habe ihn «in positivem Sinne sehr überrascht», meint Hitzfeld: «Damit konnte man ja nicht rechnen, nach den Ergebnissen in der Bundesliga war das nicht zu erwarten.»
Für das Duell mit den Spaniern empfiehlt Hitzfeld den Dortmundern Kompaktheit in allen Mannschaftsteilen. «Entscheidend ist die Entschlossenheit, mit der man ins Spiel geht. Dass man Kompaktheit hat in allen Situationen und auf Konterchancen wartet», sagte er. «Genau das hat Dortmund in den meisten Champions-League-Spielen auch ausgezeichnet: diese Kompaktheit. Alle Offensivspieler haben fast immer mit nach hinten gearbeitet.»