Zehn Tage vor Beginn der Fußball-EM hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser dazu aufgerufen, das Turnier als Chance für ein Zusammenrücken zu nutzen. Das sei wichtig, gerade in diesen «Zeiten der äußeren und inneren Bedrohung», sagte die SPD-Politikerin während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem nordrhein-westfälischen Innenminister Herbert Reul (CDU).
Deutschland wolle ein guter Gastgeber sein, betonte Faeser. Es gehe darum, ein hoffentlich «friedliches Fußballfest» zu feiern. Hundertprozentige Sicherheit könne es in einer freien Gesellschaft nie geben, sagte die Ministerin, «aber wir tun unser Bestmögliches».
Reul, in dessen Bundesland vier der zehn Spielstätten liegen, verwies auf die insgesamt hohe Belastung für die Polizeikräfte während der Fußball-EM (14. Juni bis 14. Juli). «Das wird kein Spaziergang werden», sagte der NRW-Minister.
Seine Polizeibehörden müssten neben der Umgebung der Spielstätten, den Mannschaften und Fanzonen am letzten Juni-Wochenende auch noch als «kleines Zusatzvergnügen» einen AfD-Bundesparteitag in Essen schützen, zu dem sich bereits zahlreiche Gegendemonstranten angekündigt haben. Dafür werde NRW wahrscheinlich noch Kräfte aus anderen Ländern brauchen.
«Die Sicherheitslage ist angespannt», sagte Faeser. Das gelte für den Cyberbereich ebenso wie für den Islamismus und andere Bereiche. Es gebe aber nach wie vor keine konkreten Hinweise auf geplante Anschläge während der EM. Die Ministerin sagte: «Wir sind bereit für unser Heimspiel für Europa.»