Skisprung-Weltmeister Marius Lindvik will von den betrügerischen Methoden seiner Norweger bei der WM in Trondheim nichts gewusst haben. «Wir sind beide völlig am Boden zerstört. Keiner von uns wäre mit einem Anzug gesprungen, von dem wir gewusst hätten, dass er manipuliert war. Niemals», wurden Lindvik und sein Kollege Johann André Forfang in einer gemeinsamen Verbandsmitteilung zitiert.
Anonym gefilmte und Medien zugespielte Videos sorgen im Skispringen seit Samstag für große Aufregung. Die Aufnahmen zeigen, wie das norwegische Team im Beisein von Cheftrainer Magnus Brevig die Wettkampfanzüge auf unzulässige Art und Weise manipuliert. Lindvik und Forfang wurden für das Großschanzen-Einzel disqualifiziert. Auf der Normalschanze hatte der 26 Jahre alte Lindvik vor dem Deutschen Andreas Wellinger den WM-Titel gewonnen.
Skispringer räumen eigene Verantwortung ein
Norwegens Sportdirektor Jan Erik Aalbu räumte am Sonntag bei einer Pressekonferenz ein, dass der Verband bei zwei Anzügen wissentlich betrogen habe. Das Ausmaß des Skandals ist bislang unklar. «Auch wir Sportler tragen Verantwortung dafür, dass der Anzug passt, aber wir haben keine Routinen, um die Arbeit der Beteuer zu kontrollieren», ließen Lindvik und Forfang mitteilen.