Spielerstreit nach Remis: HSV-Trainer beschwichtigt

Spielerstreit nach Remis: HSV-Trainer beschwichtigt

Während seine französischen Spieler William Mikelbrencis und Jean-Luc Dompé noch auf dem Platz lautstark stritten, wäre dem Trainer Merlin Polzin am Samstagabend fast die Stimme weggeblieben. «Dieses Stadion hat einem alles abverlangt», krächzte er nach dem 2:2 seines Hamburger SV in der 2. Fußball-Bundesliga beim FC Schalke 04.

Trotz nahezu durchgängiger Überzahl nach einem Platzverweis für den Schalker Kenan Karaman in der 3. Minute versäumten es die Hamburger, das Spiel zu gewinnen und damit im Aufstiegsrennen einen wichtigen Schritt zu machen. In der 81. Minute ließen sie den Ausgleich zum 2:2-Endstand durch den Schalker Moussa Sylla zu. Zuvor hatten es die HSV-Spieler versäumt, das dritte Tor zu markieren. Ron Schallenberg hatte die Gastgeber 1:0 in Führung gebracht (15.), kurz vor der Pause hatte Emir Sahiti (41., 43.) das Spiel zwischenzeitlich gedreht.

Nach Feuerwerk der HSV-Fans plötzlich Schalke am Drücker

«Das Ergebnis ist enttäuschend», gestand Polzin, wollte für einen Bruch im Hamburger Spiel aber nicht als Ausrede gelten lassen, dass die HSV-Fans nach einer Stunde in ihrem Block ein mehrminütiges massives Feuerwerk angezündet hatten. Das Spiel wurde deshalb für einige Minuten unterbrochen. Im Anschluss drängten plötzlich die Schalker auf den Ausgleich. «Das hat uns nicht rausgebracht», sagte Polzin, «wir haben verpasst, das dritte Tor zu machen.»

Den Streit zwischen seinen französischen Spielern wollte Polzin nicht überbewerten. «Sie sind wie Brüder, sie haben sich emotional das eine oder andere gesagt, und es ist wichtig für uns, komplett offen und ehrlich zu sein.»

«Am Dienstag werden die beiden wieder miteinander rumalbern», prophezeite ihr Teamkollege Jonas Meffert. Er gab zu: «Wir sind frustriert, aber man muss das Spiel auch nicht schlechter reden als es war.» Der Doppeltorschütze Sahiti rief auf, «das Spiel zu vergessen». Man habe noch vier Partien. «Wir machen einfach weiter», sagte auch Mittelfeldspieler Ludovit Reis, «wir können jetzt nicht negativ werden.»